Normative Professionalisierung freier Journalisten. Eine berufspädagogische Perspektive
PDF

Schlagworte

Medienpädagogik
Journalismus
Professionalisierung
Zertifizierung

Zitationsvorschlag

Himmelrath, Armin. 2017. „Normative Professionalisierung Freier Journalisten. Eine berufspädagogische Perspektive“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 28 (Bildung gemeinsam verändern): 36-44. https://doi.org/10.21240/mpaed/28/2017.02.24.X.

Lizenz

Copyright (c) 2017 Armin Himmelrath

Creative-Commons-Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

Abstract

In Zeiten von Fake-News, «Lügenpresse»-Vorwürfen und Diskussionen darüber, wie qualitativ gute Medienarbeit aussehen kann und soll, steigt der Druck auf journalistische Akteure, sich mit berufsethischen Fragen zu befassen. Wer eine entsprechende berufsfachliche Ausbildung durchlaufen hat, ist mit solchen Themen zwangsläufig in Berührung gekommen. Doch die zunehmende Zahl von Freiberuflern ohne entsprechende Fachausbildung, verbunden mit dem immer leichteren Zugang zu digitalen journalistischen Produktionsmitteln und Veröffentlichungswegen, sorgt dafür, dass viele Journalisten über herkömmliche berufsethische Qualifikationsmassnahmen wie z. B. Kurse im Rahmen eines Volontariats oder Fachstudiums gar nicht mehr erreicht wurden bzw. werden. Es stellt sich daher die Frage, wie innerhalb dieser Gruppe von Medienakteuren in Zukunft berufsethische Werte vermittelt werden können und welche Bedingungen einen Prozess ethischer Reflexion unter freien Journalisten/-innen befördern. Erste Umfrageergebnisse innerhalb der Berufsgruppe legen nahe, dass vor allem Aktivitäten von Redaktionen und Verlagen im Sinne einer schärferen Normierung als adäquate Reaktion auf bestehende berufsethische Defizite gesehen werden. Nachhaltig Erfolg versprechender könnten jedoch Massnahmen sein, die auf die Eigenaktivität und intrinsische Motivation freier Journalisten/-innen setzen. Hier stellt sich die Frage der effektiven Lern- und Vermittlungswege. Sie sollten, dem digital geprägten Arbeitsumfeld der Zielgruppe angemessen, auf digitalen Lehr- und E-Learning-Konzepten beruhen.
https://doi.org/10.21240/mpaed/28/2017.02.24.X

Literatur

Deutscher Presserat. 2015. Publizistische Grundsätze (Pressekodex). Richtlinien für die publizistische Arbeit nach den Empfehlungen des Deutschen Presserats. http://www.presserat.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dateien/Pressekodex_bo_web_2015.pdf.

Friedrichsen, Mike, und Martin Gertler. 2011. Medien zwischen Ökonomie und Qualität: Medienethik als Instrument der Medienwirtschaft. (Schriften zur Medienwirtschaft und zum Medienmanagement. Band 24). Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.

Gertler, Martin. 2013. «Meaning-generating propositions of reality by media. Quality attributes and functions of journalism.» Journal of Information, Communication and Ethics in Society, 11 (1):4-18.

Kaiser, Stephan, Stefan Süß, und Ingrid Josephs. 2012. Freelancer als Forschungsgegenstand und Praxisphänomen. Betriebswirtschaftliche und psychologische Perspektiven. Frankfurt am Main: Peter Lang.

Krippendorff, Klaus. 2004. Content Analysis: An Introduction to Its Methodology (2. Auflage). Thousand Oaks: Sage.

Kunneman, Harry, Hrsg. 2012. Good Work. The Ethics of Craftmanship. Amsterdam: SWP Publishers.

Mayring, Philipp. 2000. «Qualitative Inhaltsanalyse». Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 1(2). http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/download/1089/2384.

Mayring, Philipp, und Michaela Gläser-Zikuda, Hrsg. 2005. Die Praxis der qualitativen Inhaltsanalyse. Weinheim und Basel: Beltz Verlag.

Mayring, Philipp. 2007. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken (9. Auflage). Weinheim: Deutscher Studien Verlag.

Meyers, Christopher, Wendy N. Wyatt, Sandra L. Borden, und Edward Wasserman. 2012. «Professionalism, not professionals.» Journal of Mass Media Ethics, 27 (3):189-205. https://doi.org/10.1080/08900523.2012.700212.

Schreier, Margrit. 2012. Qualitative Content Analysis in Practice. London: Sage Publications.

Sennett, Richard. 2008. Handwerk. Berlin: Berlin Verlag.