Jahrbuch Medienpädagogik 16: Medienpädagogik in Zeiten einer tiefgreifenden Mediatisierung

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Mit dem Begriff der Digitalisierung ist die Beschäftigung mit Medien (wieder) in das Zentrum der bildungspolitischen Diskussion gerückt. So hat auch in Deutschland das KMK-Strategiepapier «Bildung in einer digitalen Welt» (2017) medienpädagogische Kompetenzen in den allgemeinen Pflichtkanon der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften gehoben, während in der Schweiz der Themenkomplex «Medien und Informatik» als Teil des «Lehrplan 21» vollständig überarbeitet wurde und in Österreich das BMBWF die Digitalisierungsstrategie «Schule 4.0» implementiert. Aber auch in der ausserschulischen und der beruflichen Bildung gibt es einen Konsens über die Notwendigkeit, sich intensiver mit den pädagogischen und didaktischen Konsequenzen eines Veränderungsprozesses zu beschäftigen, welcher in den Kommunikations- und Medienwissenschaften als Mediatisierung bezeichnet wird: den Wechselbezug zwischen einem sich beschleunigenden Medienwandel, sowohl beharrenden als auch innovativen Kommunikationspraxen sowie einem globalen soziokulturellen Wandel (Krotz, 2007).

Das «Communicative Figurations» Research Network der Universitäten Bremen und Hamburg beschreibt mit dem Begriff tiefgreifende Mediatisierung eine radikalisierte Version der Mediatisierung, welche aktuell durch fünf Trends charakterisiert wird (Hepp & «Communicative Figurations» Research Network 2017):

  • die wachsende Differenzierung,
  • Konnektivität,
  • Omnipräsenz,
  • Innovationsgeschwindigkeit und
  • Datafizierung der Medien.

Diese vielschichtigen und beschleunigten Wandlungsprozesse in ihrer Bedeutung für die Themenfelder Bildung, Lehren, Lernen, Erziehung und Sozialisation zu interpretieren, zu erforschen und zu gestalten, obliegt in besonderem Masse der Medienpädagogik und den mediendidaktisch-orientierten Fachdidaktiken in Zusammenarbeit mit ihren Bezugsdisziplinen wie z.B. der Informatik, der Soziologie, der Psychologie oder der Kommunikations- und Medienwissenschaft.

Themenbezogene Einreichungen

Unter dem Titel «Medienpädagogik in Zeiten einer tiefgreifenden Mediatisierung» sind empirische und/oder theoretische Forschungsarbeiten zu den zentralen Forschungs- und Reflexionsfeldern der Medienpädagogik (Erziehung, Bildung, Didaktik, Sozialisation) in Bezug auf die Prozesse und Konsequenzen einer tiefgreifenden Mediatisierung gewünscht.

Weitere Einreichungen

Einreichungen zur Präsentation von (Zwischen-) Ergebnissen aus laufenden Forschungsprojekten, welche auf der Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik 2018 in Bremen vorgestellt worden sind, können ebenfalls eingereicht werden. Diese werden in einem gesonderten Abschnitt des Jahrbuches «Laufende Forschungsprojekte in der Medienpädagogik 2018» veröffentlicht.

Einreichungsformate und Termine

Interessent*innen sind herzlich eingeladen, bis spätestens 29. April 2019 Beiträge einzureichen. Dabei können sowohl Vollbeiträge als auch Kurzbeiträge eingereicht werden. Vollbeiträge sollten ca. 30.000 bis max. 40.000 Zeichen (inkl. Leerschläge, ohne Abstract und ohne Literaturverzeichnis) umfassen. Kurzbeiträge sollten ca. 15.000 bis ca. 25.000 Zeichen (inkl. Leerschläge, ohne Abstract und ohne Literaturverzeichnis) umfassen.

Beiträge reichen Sie bitte über https://www.medienpaed.com/about/submissions ein.

Die Mitteilung über die Annahme der Einreichungen sowie Hinweise zur möglichen Überarbeitung erfolgt bis zum 21. Juni 2019. Früher eingereichte Beiträge werden bereits vorher in den double-blind peer-review-Prozess gegeben, eine Rückmeldung erfolgt jeweils spätestens nach 8 Wochen.

Das Jahrbuch Medienpädagogik 16 wird in Kooperation mit der «Medienpädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung» als Open Access sowie im Print on Demand Verfahren veröffentlicht.

Wir freuen uns auf Ihre Beiträge,
mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. Karsten D. Wolf und der Vorstand der Sektion Medienpädagogik (DGfE)

Literatur

Hepp, A. & „Communicative Figurations“ Research Network (2017). Transforming Communications. Media-related Changes in Times of Deep Mediatization. Working Paper No. 16. http://www.kommunikativefigurationen.de/fileadmin/redak_kofi/Arbeitspapiere/CoFi_EWP_Hepp-Research-Network.pdf [20.03.2018]
Krotz, F. (2007). The meta-process of mediatization as a conceptual frame. In: Global Media and Communication, 3(3), S. 256-260.
Kultusministerkonferenz (2017). Bildung in einer digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz. https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2018/Digitalstrategie_2017_mit_Weiterbildung.pdf [20.03.2018]