Lernen mit und über Medien in einer digitalen Welt - Herbsttagung 2019 der Sektion Medienpädagogik (DGfE)

Organisiert durch Klaus Rummler (Pädagogische Hochschule Zürich), Ilka Koppel und Jörg Stratmann (Pädagogische Hochschule Weingarten). Bitte reichen Sie Ihren Beitrag bis zum 17. Juni 2019 unter https://www.medienpaed.com/about/submissions ein.  Dort finden sie auch Hinweise zur formalen Gestaltung.

Call for Papers als PDF

Tagungswebsite: https://phzh.ch/herbsttagung2019

 

Thema

Lernen mit und über Medien war und ist in der deutschsprachigen Medienpädagogik Inhalt und Ziel mediendidaktischer und medienerzieherischer Überlegungen und Aktivitäten. Durch curriculare Neuerungen wird das Thema zunehmend auch Teil anderer Fachdidaktiken und – so könnte man argumentieren – auch zu einer eigenständigen Fachdidaktik.

Themenfeld: Lernen mit Medien

Das Thema Lernen mit Medien hat eine vergleichsweise lange Tradition in der Medienpädagogik und formierte den Übergang zu «e-learning», «blended-learning», CSCW und institutionellen Lernplattformen im Allgemeinen. Dies begründet dann auch Übergänge zur eher neuen Wissenschaftsdisziplin «Hochschul- und Mediendidaktik». In diesen Bereichen stellt sich die Frage nach aktuellen Erkenntnissen sowie nach erfolgreichen oder gescheiterten Projekten, Ansätzen und den jeweiligen Ursachen. Diverse Wirksamkeitsstudien beschäftigen sich mit der Frage, wie Lernen mit Medien erfolgreich gestaltet werden kann. «Erfolgreich» ist in diesem Sinne ein Container-Begriff, der je nach Kontext ausgelegt werden kann und muss. Gleiches gilt für Begriffe wie «Effizienz», «Effektivität» oder «Mehrwert». Deutlich wird, dass erst die Verbindung von Technologie- und Organisationsentwicklungskonzepten eine qualitativ hochwertige, effektive Nutzung digitaler Medien in Schule, Hochschule und Unterricht erzielen kann und somit weniger das «Was» sondern stärker das «Wie» Aufschluss über Gelingensbedingungen geben kann.

Themenfeld: Lernen über Medien

Im Bereich des Lernens über Medien, das ebenfalls eine vergleichsweise lange Tradition in der Medienpädagogik hat, finden wir vor allem eine begriffliche Unschärfe vor. Hier konkurrieren Medienerziehung, Medienkompetenz und deren Förderung in pädagogisch-institutionellen Settings sowie Medienbildung – hier verstanden als fachdidaktisches Handlungskonzept in der Schule – miteinander, wobei der sprachliche Gebrauch von Medienbildung an dieser Stelle auch regional sehr unterschiedlich ist und vor allem in Österreich und in der Schweiz im Kern eher die Medienerziehung bezeichnet als den theoretischen Rahmen zum Medienhandeln in der Alltagswelt. In dieser Diskussion kommt neuerdings die Frage nach der Informatik, bzw. der Didaktik der Informatik hinzu, mit Implikationen, was denn aktuell über bestimmte mediale Typen wie soziale Online-Netzwerke oder Robotik auf der informatischen Seite zu Lernen sei. Ein Beispiel für einen entsprechenden Systematisierungsversuch ist das Dagstuhl/Frankfurter-Dreieck.

Themenfeld: Digitalisierung – Gesellschaft – Lernen

Die Gesellschaft befindet sich derzeit in einem (digitalen) Transformationsprozess, einem Mediatisierungsschub, von dem alle Bereiche des Alltags massiv betroffen sind. Obwohl Digitalisierung im öffentlichen bildungsbezogenen Diskurs recht prominent verhandelt wird, hinkt er inhaltlich doch den eigentlichen Entwicklungen in Technik, Gesellschaft und Bildungspraxis teilweise hinterher. Insofern wäre zu fragen, ob politische Positionen wie das KMK-Papier (DE), Schule 4.0 (AT) oder Lehrplan 21 (CH) und die dadurch angestossenen Prozesse die Herausforderungen der Digitalisierung nachhaltig gut abbilden, oder eher nachhinkende Reaktionen sind und wie dann wiederum eine kritische Medienpädagogik mittelfristig damit umgehen müsste.
Das Thema Lernen steht im Zentrum der Herbsttagung 2019. Das betrifft einerseits die zuvor genannten Themenfelder, andererseits auch Fragen nach Lernen in unterschiedlich charakterisierten Kontexten wie z.B. formell – informell, oder institutionell – persönlich usw. Lernen soll auf der Herbsttagung aus einer thematisch breiten Perspektive sowohl anhand empirischer Projekte als auch durch grundlegende theoretische Überlegungen bearbeitet werden.

Einreichungen

Beiträge, die sich den beschriebenen Themenfeldern und darüber hinaus widmen, sollen

  • einen theoretischen Rahmen und dessen Herkunftsdisziplin ausweisen,
  • sich als Projektbericht oder als Grundlagenüberlegung ausweisen
  • sich dem Thema theoretisch und / oder empirisch nähern.

Aufgrund des besonderen Formats durch die Ausrichtung zweier Hochschulen (ein Track wird an die PH Weingarten übertragen) sind zudem Beiträge erwünscht, die regionalbezogene Aspekte der Bodenseeregion thematisieren. Neben Einreichungen zum aktuellen Thema der Herbsttagung besteht die Möglichkeit zur themenunabhängigen Präsentation von (Zwischen-)Ergebnissen aus laufenden Forschungsprojekten, für die ein eigenes Panel im Programm vorgesehen ist. Die Beiträge der Herbsttagung werden den Kern des Jahrbuchs Medienpädagogik 17 formieren. Daher sind Autorinnen und Autoren aufgerufen, ihre Beiträge bereits frühzeitig zu verschriftlichen, um den Veröffentlichungsprozess zu verkürzen. Autorinnen und Autoren sollten bereits im Abstract den Beitrag entweder als Workshop (1 Std.), als Präsentation (30 + 15 Min.) oder als Poster / Infografik ausweisen. Abstracts im Umfang von 500 Wörtern (exkl. Literatur) reichen Sie bitte bis zum 17.06.2019 über https://www.medienpaed.com/about/submissions ein.

Präsenzveranstaltungen: PH Zürich, Lagerstrasse 2, CH-8090 Zürich
Standort der Liveübertragung: PH Weingarten, Kichplatz 2, 88250 Weingarten
Datum: Donnerstag, 26. und Freitag, 27. September 2019