Herausgegeben von Thorsten Naab, Alexandra Langmeyer, Ruth Festl und Sarah Malewski
Bitte reichen Sie Ihr Abstract bis 30. September 2020 unter https://www.medienpaed.com/about/submissions ein. Dort finden sie auch Hinweise zur formalen Gestaltung.
Call for Papers als PDF
Inzwischen sind Medien in nahezu allen privaten und öffentlichen Lebensbereichen von Kindern und Jugendlichen von hoher Bedeutung. Nahezu alle Haushalte verfügen über eine umfängliche Medienausstattung und die Nutzung der unterschiedlichsten Medienangebote zählt bei Kindern und Jugendlichen zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen (Feierabend, Rathgeb, und Reutter 2019). Auch in Schule und Berufsausbildung spielt die Einbindung von Medien in den Lernalltag eine zunehmend relevante Rolle (Bock und Macgilchrist 2019) und auch im Kontext der frühen Bildung findet eine Auseinandersetzung mit dem Medienumgang von Kindern statt (Otterborn, Schönborn, und Hultén 2019; Knauf 2018).
Es besteht ein weitgehender Konsens darüber, dass Eltern und Pädagog*innen durch Medienerziehung und Medienbildung einen wesentlichen Beitrag dazu leisten können, mediale Einflüsse auf Kinder und Jugendliche zu steuern (Hobbs 2017; Pfetsch 2018; Süss, Lampert, und Trültzsch-Wijnen 2018). Dabei befassen sich zahlreiche Forscher*innen mit den individuellen Medienkompetenzen von Kindern und Jugendlichen (Hobbs 2017) sowie den Bedingungen und Folgen der im Alltag gelebten Praktiken und Regeln des Medienumgangs (Livingstone u. a. 2017). Andere Forschungsarbeiten fokussieren auf die Begleitung und Evaluation von medienpädagogischen Inventionen und Materialien (Potter und Thai 2019) oder untersuchen gesellschaftliche und strukturelle Rahmenbedingungen von Medienkompetenzförderung, etwa mit Blick auf medienpädagogische Ausbildung von Fachkräften und Lehrpersonen (Müller und Prange 2017) oder den Ausbau technologischer Infrastruktur (Bertschek u. a. 2018).
Im Rahmen dieser Diskussionen beschreiben Forscher*innen ebenfalls die Herausforderungen, die für Eltern und Pädagog*innen durch den Medienwandel entstehen.
BeiträgeMit dem vorliegenden Aufruf für Beiträge möchten wir den Fokus auf das Spannungsfeld zwischen Aneignung und Vermittlung von Medienkompetenz legen, und fragen wie dies das medienpädagogische Handeln von Eltern und Pädagog*innen prägt. Wir laden daher theoretische Reflexionen, konkrete medienpädagogische Konzepte und empirische Untersuchungen zur Einreichung ein, die sich insbesondere mit den folgenden Aspekten befassen:
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Welche Formen elterlicher und pädagogischer Aneignung und Vermittlung von Medien und Medienkompetenzen lassen sich finden?
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Welche Reibungspunkte nehmen Eltern und Pädagog*innen in der Auseinandersetzung mit der eigenen Expertise, der Gültigkeit ihres Wissens und der Zugänglichkeit der Medienumwelt von Kindern wahr?
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Welche Reibungspunkte bestehen zwischen elterlicher und institutioneller Medienerziehung und -bildung?
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Wie werden Aneignungs- und Vermittlungsstrategien in Familien und Einrichtungen mit heterogenen Perspektiven auf Medienumgang und Medienkompetenzen (z.B. bei Generationen- und Interessensdiversität) ausgehandelt?
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Wie stabil sind Medienkompetenzen und die Praktiken der Medienkompetenzvermittlung hinsichtlich einer zeitlichen Konstanz und einer medienübergreifenden Gültigkeit?
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Welche Chancen, Entwicklungen und Folgen lassen sich im Kontext der Covid-19-Pandemie mit Blick auf Homeschooling, digitale Schule/Kindertageseinrichtung sowie elterliche und pädagogische Medienkompetenzvermittlung identifizieren?
Wir laden Wissenschaftler*innen, Bildungspraktiker*innen sowie Medienpädagog*innen ein, Abstracts von bis zu 1.000 Wörter plus Literatur bis 30. September 2020 in elektronischer Form einzureichen unter: https://www.medienpaed.com/about/submissions. Die Herausgeber*innen benachrichtigen über die vorläufige Annahme des Beitrags bis Mitte Oktober 2020. Die Volltexte sind bis zum 15. Januar 2021 einzureichen und werden dann im double-blind peer-review begutachtet. Die endgültige Entscheidung im Frühjahr 2021 versandt. Die Beiträge sind nach den Hinweisen zur Manuskripteingabe (http://www.medienpaed.com/about/submissions#authorGuidelines) zu verfassen.
Mit dem geplanten Themenheft wollen wir die fachliche Diskussion zum Themenfeld der Ausgabe abbilden. Daher werden wir für alle angenommenen Beiträge Responses von Fachkolleg*innen anfragen und im Themenheft abdrucken. Die Veröffentlichung einer darauffolgenden Gegenantwort durch die Autor*innen ist ausdrücklich gewünscht. Hierzu erhalten die Autor*innen vor der Publikation die Möglichkeit der Stellungnahme.
EinreichungVia:
https://www.medienpaed.com/about/submissions
Deadline für Abstracts: 30 September 2020
Publikation:
Themenheft der Zeitschrift MedienPädagogik
Hinweis:
Bitte bereiten Sie Volltexte vor, um rechtzeitig nach Benachrichtigung einzureichen.
Beiträge sollten 40.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, ohne Abstract und Literaturverzeichnis) umfassen. Bei den eingereichten Artikeln (in Deutsch oder Englisch) muss es sich um Originalbeiträge beziehungsweise Erstveröffentlichungen handeln. Ein Abstract von 150–200 Wörtern fasst die zentralen Aussagen und Ergebnisse kurz zusammen. Sowohl Titel wie Abstract des Beitrags müssen in deutscher und englischer Sprache vorliegen und zusammen mit dem Artikel eingereicht werden.
Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zeichnen wir mit diesem Call einen Best Young Scholar Paper Award aus. Er soll für besonders gelungene Einreichungen von Nachwuchswissenschaftler*innen zum Call des Themenhefts verliehen werden. Als wissenschaftlicher Nachwuchs gelten Personen, die eine Promotionsberechtigung erworben haben, sich wissenschaftlich (Forschung, Lehre, angewandte Wissenschaft) mit kommunikations- und medienwissenschaftlichen Gegenständen beschäftigen und nicht auf unbefristeten Stellen ohne Möglichkeit zur Weiterqualifikation beschäftigt sind. Dazu zählen insbesondere Prädoktorand*innen, Doktorand*innen, Postdoktorand*innen Juniorprofessor*innen, Vertretungsprofessor*innen und Professor*innen mit Tenure-Track. Zur Teilnahme am Best Young Scholar Paper Award ist die Zugehörigkeit zur Gruppe der Nachwuchswissenschaftler*innen auf dem Deckblatt der Einreichung kenntlich zu machen.
Über die Vergabe des Nachwuchspreises entscheiden die Herausgeber*innen auf Basis der Gutachten zu den Einreichungen. Die Fördersumme von 450 Euro soll zweckgebunden für ein Proofreading der zur Publikation angenommenen Einreichung verwendet werden.
Herausgeber- Thorsten Naab (German Youth Institute),
- Alexandra Langmeyer (German Youth Institute),
- Ruth Festl (Knowledge Media Research Center)
- Sarah Malewski (Frankfurt University of Applied Sciences)
Bertschek, Irene, Wolfgang Briglauer, Daniel Erdsiek, Reinhold Kesler, Thomas Niebel, Johannes Bersch, Julia Bartel, Marcus Klein, und Martin Reinhard. 2018. «Metastudie zur Bestandsaufnahme des Digitalen Ökosystems NRW: Für das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen». ZEW-Gutachten und Forschungsberichte. Mannheim: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). http://hdl.handle.net/10419/180898.
Bock, Annekatrin, und Felicitas Macgilchrist. 2019. «Mobile Media Practices of Young People in ‹safely Digital›, ‹enthusiastically Digital›, and ‹postdigital› Schools». MedienPädagogik: Zeitschrift Für Theorie Und Praxis Der Medienbildung 35 (Oktober): 136–56. https://doi.org/10.21240/mpaed/35/2019.10.23.X.
Feierabend, Sabine, Thomas Rathgeb, und Theresa Reutter. 2019. KIM-Studie 2018. Kindheit, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jährige. Herausgegeben von Medienpädagogischer Forschungs-verbund Südwest (mpfs). Stuttgart: mpfs. https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/KIM/2018/KIM-Studie_2018_web.pdf.
Hobbs, Renee. 2017. «Chapter 13 - Measuring the Digital and Media Literacy Competencies of Children and Teens». In Cognitive Development in Digital Contexts, herausgegeben von Fran C. Blumberg und Patricia J. Brooks, 253–74. San Diego: Academic Press. https://doi.org/10.1016/B978-0-12-809481-5.00013-4.
Knauf, Helen. 2018. «Die Nutzung digitaler Medien in der Kita entdramatisieren: Replik auf den Beitrag von Fröhlich-Gildhoff und Fröhlich-Gildhoff in Frühe Bildung, 6 (4)». Frühe Bildung 7 (2): 114–16. https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000374.
Livingstone, Sonia, Kjartan Ólafsson, Ellen J. Helsper, Francisco Lupiáñez-Villanueva, Giuseppe A. Veltri, und Frans Folkvord. 2017. «Maximizing Opportunities and Minimizing Risks for Children Online: The Role of Digital Skills in Emerging Strategies of Parental Mediation: Maximizing Opportunities and Minimizing Risks». Journal of Communication 67 (1): 82–105. https://doi.org/10.1111/jcom.12277.
Müller, Antje, und Mathis Prange. 2017. «Medienkompetenz multiplizieren? Entwicklung eines Multiplikator/-innenkonzepts im Lehramtsstudium». MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 28 (Februar): 74–84. https://doi.org/10.21240/mpaed/28/2017.02.28.X.
Otterborn, Anna, Konrad Schönborn, und Magnus Hultén. 2019. «Surveying Preschool Teachers’ Use of Digital Tablets: General and Technology Education Related Findings». International Journal of Technology and Design Education 29 (4): 717–37. https://doi.org/10.1007/s10798-018-9469-9.
Pfetsch, Jan. 2018. «Jugendliche Nutzung digitaler Medien und elterliche Medienerziehung – Ein Forschungsüberblick». Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 67 (2): 110–33. https://doi.org/10.13109/prkk.2018.67.2.110.
Potter, W. James, und Chan L. Thai. 2019. «Reviewing Media Literacy Intervention Studies for Validity». Review of Communication Research 7 (1): 38–66. https://doi.org/10.12840/ISSN.2255-4165.018.
Süss, Daniel, Claudia Lampert, und Christine W. Trültzsch-Wijnen. 2018. Medienpädagogik. Ein Studienbuch zur Einführung. 3. Aufl. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19824-4.