Die Konstitution der Medienpädagogik. Zwischen interdisziplinärem Forschungsfeld und bildungswissenschaftlicher (Sub-) Disziplin.
Themenheft der Zeitschrift MedienPädagogik Herausgegeben von: C. Swertz, W. Ruge, A. Schmölz und A. Barberi Einreichung der Beiträge: 15.1.2017 Rückmeldung an die AutorInnen bis zum: 31.1.2017 Überarbeitung bis zum: 28.2.2017 Erscheinungsdatum: März 2017 Ein Blick auf die medienpädagogische Forschungspraxis zeigt die gute Konstitution der AkteurInnen: Zahlreiche Projekte, gut etablierte Tagungen, Arbeitsgruppen in mehreren Fachgesellschaften sowie diverse Buchreihen und Zeitschriften demonstrieren den Erfolg. Von dieser Performanz durch die Realisierung von Distinktionsgewinnen zu profi­tieren, scheint aber nicht immer zu gelingen: Neue medienpädagogische Institutionen in Forschung und Praxis sind selten, vorhandene arbeiten oft unter prekären Beding­ungen oder werden bei der ersten Gelegenheit abgewickelt. Dies mag daran liegen, dass die AkteurInnen in verschiedenen Disziplinen antreten. Sie sind in DGfE, ÖFEB, DGPuK, GI und GFM aktiv und beschreiben Medienpädagogik als Subdisziplin der Erziehungs- oder Bildungswissenschaft, der Kommunikationswissenschaft, der Informatik, der Medienwissenschaft, der Psychologie oder als als multidisziplinär­es Fach. Von welcher Disziplin ist Medienpädagogik dann die Subdisziplin? Ist Medienpädago­gik möglicherweise als eigene Disziplin zu fassen? Was ist ihr Gegenstand und welche Aufgaben kommen ihr zu? Auf welche Notwendigkeit “im Sinn der Not, welche die Pra­xis wendet, auf welche die Praxis antwortet, die sich an einer Not orientiert, die es gilt zu wenden?” (Benner 1980: 468 ) antwortet die Medienpädagogik? Es gehört zu den Aufgaben wissenschaftlicher Disziplinen, sich durch eine Bestim­mung ihres Gegenstandes und diesem angemessene Methoden selbst zu disziplinie­ren und so zu konstituieren. Die Frage, ob eine Konstituierung der Disziplin durch Prin­zipien, Performanzen, Pertubationen oder nur als Parodie möglich ist, stand im Mittel­punkt der Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik der DGfE an der Universität Wien am 28. und 29. September 2016. Im Anschluss an die Leipziger Tagung zu “Methodologien und Methoden” (2011), in der die methodologische Dimension der Disziplin diskutiert wurde, und die Aachener Tagung zu “Spannungsfeldern und blinden Flecken” (2015), in der die gegenstands­theoretische Dimension der Disziplin im Mittelpunkt stand, sollen nun die wissen­schafts- und erkenntnistheoretischen Aspekte einer Konstitution der Medienpädagogik diskutiert werden. Insofern die drei Aspekte aufeinander verwiesen sind, kann der in­ten­dierte Rahmen mit folgenden Fragen markiert werden:
  • Was kann die Medienpädagogik wissen? Was ist ihr Gegenstand? Welche Begriffe sind konstitutiv? Wie können Teilbereiche geordnet werden? Welchen Quellen vertrauen wir? Wie gehen wir mit Ungewissheit um?
  • Was soll die Medienpädagogik tun? Darf die Medienpädagogik alles tun, was technisch möglich ist? Darf sie sich mittels ‘Verstehen’ und ‘Erfahrung’ oder ihr ‘Tun’ konstituieren? Soll die Wissenschaft der Praxis entsprechen?
  • Was darf die Medienpädagogik sich erhoffen? Welche Begründungsformen aus Informatik, Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft, Psychologie oder Soziologie sind in welchem Verhältnis zueinander relevant? Welche eigenen Begründungsformen gibt es? Sind die Grenzen des Menschen für die Medienpädagogik relevant? Wie ist Medienpädagogik zu begrenzen?
  • Was ist eine Medienpädagogin oder ein Medienpädagoge? Sind sie Symbole? Was macht ihre Identität aus? Arbeiten sie in Schulen? Worin bestehen ihre Performanzen?
Einreichung von Beiträgen zum Themenheft Eingereicht werden können wissenschaftliche Beiträge und praxisorientierte Beiträge. Die Beiträge werden in einem doppelt blinden Gutachtenverfahren beurteilt. Die Beurteilungskriterien sind Originalität und Aktualität der Fragestellung; Kohärenz und (sach-)logischer Aufbau des Beitrags sowie das sprachlich-formale Niveau. Für wissenschaftliche Beiträge werden zudem die Wissenschaftlichkeit und fachwissenschaftliche Bezüge beurteilt. Bitte reichen Sie Ihren Beitrag bis zum 15.1.2017 unter http://www.medienpaed.com/author/submit ein. Hinweise zur formalen Gestaltung finden Sie unter http://www.medienpaed.com/about/submissions#authorGuidelines. Vielen Dank! Call for Papers als PDF