Digitale Medienkompetenzen von Kindern, deren Eltern im Ausland arbeiten Eine Fallstudie aus Rumänien

Abstract

Rumänien, als eines der jüngsten Mitglieder der Europäischen Union, wurde in den letzten zwanzig Jahren mit einer hohen Migration konfrontiert. Es handelte sich um Arbeitsmigration aus Rumänien in Richtung Italien, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien. Bei einigen Familien handelt es sich nicht nur um ein Elternteil, sondern oftmals um beide Elternteile, die für einige Monate oder sogar Jahre ihre Kinder bei Grosseltern oder Verwandten lassen und ins Ausland gehen. Dieses Phänomen prägt die rumänische Gesellschaft, insbesondere den Nordosten Rumäniens. Unsere Studie widmet sich der digitalen Medienkompetenz der Kinder, deren Eltern im Ausland arbeiten. Wir möchten dabei die Idee betonen, dass diese Kinder und Jugendliche nicht benachteiligt sind. Die theoretische Grundlage bietet das Medienkompetenz-Modell (Riesmeyer, Pfaff-Rüdiger, und Kümpel 2012; Dewe und Sander 1996; Groeben 2002; Livingstone 2004). Leitfadeninterviews wurden im Zeitraum zwischen Januar und April 2018 mit Kindern und Jugendlichen aus der Region Nordosten Rumänien durchgeführt. Sie haben eine bessere ökonomische Situation und einen besseren Zugang zu Kommunikationstechnologien als deren Freunde. Der Migrationshintergrund beeinflusst die motivationalen Fähigkeiten und hat wenig Einfluss auf die rechtliche Medienkompetenz. Soziale Netzwerk-Plattformen bieten technische Unterstützung, um Probleme und Sorgen mit den Eltern zu teilen.