Die Familie im Informationszeitalter
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Zitationsvorschlag

Baacke, Dieter. 2001. „Die Familie Im Informationszeitalter: Medienkompetenz Als Herausforderung“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 1 (Jahrbuch Medienpädagogik): 123-34. https://www.medienpaed.com/article/view/882.

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Abstract

Nach Alvin Tofflers futurologischer Theorie, die vor allem in den Vereinigten Staaten sehr beachtet wird, ist die Weltgeschichte in drei Wellen abgelaufen. Die Agrarwelle begann vor 8 bis 10.000 Jahren, ihr folgte die Industrialisierungswelle vor etwa 250 Jahren und jetzt, nach dem Zweiten Weltkrieg, haben wir die dritte und derzeit letzte Welle, die den Fortbestand der Menschheit nicht über Ackerbau und Viehzucht oder danach über Industrieproduktion definiert, sondern als wichtigste Energiequelle das Wissen nutzt. Es gibt die neue Informationsgesellschaft, die den Modus unseres In-der-Welt-Seins heute besitzt. Nicht das Proletariat (so Marx), sondern das Kognitariat ist heute bestimmend. Minutiös eingestellte Technologien bauen unsere Massendemokratie (und die bisherigen Massenmedien Radio und Fernsehen vor allem) ab, wir leben heute statt dessen in einem Prozess der Entmassung, weil die neuen Verteilsysteme die Kommunikationsinhalte auf Gruppen, Individuen und bestimmte Kulturen zuschneiden. Die zunehmende Vielfalt der Kommunikationskanäle löst, so Toffler, den Menschen als Masse auf. Wir müssen nun nicht mehr vor dem Großen Bruder Angst haben (so in Orwells Schreckensvision ‚1984‘), sondern vor der Privatwirtschaft, die über die Kommunikations- und Eingabeprozesse des Bürgers dessen Daten kontrollieren und weitergeben kann.