Diskurs als konstituierende Grundlage der Medienpädagogik und Folgerungen aus systemtheoretischer Sicht
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Schlagworte

Medienpädagogik
Theorie
Systemtheorie
Diskurs
Gestaltung
Handeln
Komplexität
Praxis
Reflexion

Zitationsvorschlag

Tulodziecki, Gerhard. 2017. „Diskurs Als Konstituierende Grundlage Der Medienpädagogik Und Folgerungen Aus Systemtheoretischer Sicht“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 29 (Konstitution d. Medienpädagogik): 35-51. https://doi.org/10.21240/mpaed/29/2017.08.08.X.

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Abstract

Medienpädagogik lässt sich beschreiben als Wissenschaft und Lehre von medienbezogenen erziehungs- und bildungsrelevanten Aktivitäten und ihren Voraussetzungen und Bedingungen. Vielfältige Entwürfe und Diskussionslinien in der Medienpädagogik haben bisher weder zu einer allgemein anerkannten Theorie mit einem eindeutig umgrenzten Gegenstand noch zu einer spezifischen Forschungsmethodik geführt. Vor diesem Hintergrund wird in dem vorliegenden Beitrag der medienpädagogische Diskurs selbst als konstituierende Grundlage der Medienpädagogik verstanden. Als Themenfelder des Diskurses lassen sich u. a. nennen: begriffliche Klärungen sowie Voraussetzungen, Bedingungen, Zielvorstellungen und Vorgehensweisen für erziehungs- und bildungsrelevante Aktivitäten in Medienzusammenhängen und Forschungsmethoden sowie ihre Begründungen. Mit Blick auf einen so strukturierten medienpädagogischen Diskurs geht es des Weiteren um Überlegungen a) zur Umwandlung von Informationen des Diskurses in ein (personengebundenes) Reflexions- und Gestaltungswissen für erziehungs- und bildungsbezogenes Handeln, b) zum Verhältnis von Theorie und Praxis als reflexives und gestaltungsorientiertes In-Beziehung-Setzen von Diskursthemen und pädagogisch relevanten Situationen und Prozessen, c) zu Möglichkeiten und Problemen einer Begrenzung des medienpädagogischen Diskurses zur Reduzierung von Komplexität bei gleichzeitiger Öffnung für Weiterentwicklungen.
https://doi.org/10.21240/mpaed/29/2017.08.08.X

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