Herausgegeben von Karsten D. Wolf, Klaus Rummler, Valentin Dander, Nina Grünberger und Mandy Schiefner-Rohs
Bitte reichen Sie Ihren Volltext bis zum 15. August 2022 unter https://www.medienpaed.com/about/submissions ein. Dort finden sie auch Hinweise zur formalen Gestaltung.
Call for Papers als PDF
Thema
ENT | GRENZ | UNGEN – so das impulsgebende Stichwort des DGfE-Kongresses 2022 – gehört zu den zentralen Signaturen der Gegenwart, vor allem unter Bezugnahme auf eine Gesellschaft der Digitalität. So hiess es im Call zum Kongress 2022: «Die Festlegung, Bearbeitung und Überschreitung von Grenzen kann ebenso konkret, wie auch im übertragenen Sinne als eine Kernaufgabe von Bildung und Erziehung verstanden werden. Hier wäre etwa zu denken an räumliche, zeitliche, disziplinäre, paradigmatische, politische, soziale, kulturelle und andere Be- und Entgrenzungen». Auch Handlungs- und Forschungsfelder der Medienpädagogik sind von Be- und Entgrenzungsphänomenen durchzogen, die eine nach Dirk Baecker zitierte «Kulturtechnik der Grenzen» obsolet erscheinen lassen – zeichnen sich digitale Medien per se bereits durch ein Überschreiten unterschiedlicher Grenzen aus – man denke beispielsweise an die früh geführten Diskussionen um zeit- und ortsunabhängiges Lernen qua Digitalisierung.
So werden digitale Medien insbesondere in Bezug auf Lehr-Lernprozesse immer wieder mit den Begriffen Entgrenzung und Öffnung des ansonsten geschützten pädagogischen Settings diskutiert. Soziale, räumliche und zeitliche Entgrenzungsprozesse sind ebenso zu nennen, wie systemische Grenzüberschreitungen, welche nicht erst seit pandemiebedingtem ‹Distance Schooling› zu beforschende Wirkungen auf Bildung und Bildungsprozesse haben. Nicht zuletzt sind auch die Grenzen zwischen formalen, non-formalen und informellen Lehr-Lern- und Bildungsprozessen durch Medienphänomene fliessend. Die Entgrenzung zwischen Freizeit, Schule, Arbeit, Privatheit und Öffentlichkeit wurde und wird durch Medien geradezu befeuert. Dass das Thema Grenzen und Ent-Grenzung so anschlussfähig ist, vor allem für medienpädagogische Perspektiven, liegt unter anderem an der Struktur aktueller digitaler Netzwerkinfrastrukturen: dezentrale Strukturen, informelle Prozesse und unsichtbare Bande, vielfalt der Netzknoten und ein Netzwerkbewusstsein, symmetrische Tausch- und Interaktionsbeziehungen und verteilte Ressourcen.
Zugleich verweisen die Trennelemente im titelgebenden Stichwort auf einen performativen Widerspruch, gleichsam eine ‹Begrenzung von Entgrenzungen›, insofern die ‹Entgrenzung› selbst internen Grenzziehungen unterworfen ist. Dieser Einwand lässt sich auch auf die geschilderten Phänomene im Kontext der Entgrenzung von digitalen Netzwerkmedien und Bildung übertragen: Der transnationale Charakter des Internets erfährt eine Verschiebung zu verschiedenen (supra-)nationalen Internets und die grossen online-Plattformen widersprechen durch ihr hermetisches Design den Prinzipien der Interoperabilität. Die Dezentralität und die Grenzen durchdringende Kraft digitaler Netzwerke sieht sich auf diese Weise diametralen Interessen gegenüber.
Beiträge
Zu diesem Call sind Textbeiträge eingeladen, die auf Einreichungen zum DGfE-Kongress 2022 aufbauen, einschliesslich Posterbeiträge. Es ist möglich, Panels, Sessions oder Arbeitsgruppen in einzelnen Beiträgen zusammenzufassen.
Wir laden Wissenschaftler:innen, Bildungspraktiker:innen und Medienpädagog:innen ein, Volltexte bis 15. August 2022 einzureichen: https://www.medienpaed.com/about/submissions.
Beiträge werden im kollegialen double-open Peer-Review durch die Autor:innen gegenseitig kommentiert und begutachtet. Die Beiträge sind nach den Hinweisen zur Manuskripteingabe (http://www.medienpaed.com/about/submissions#authorGuidelines) zu verfassen.
Einreichung
https://www.medienpaed.com/about/submission
Deadline für Volltexte: 15. August 2022
Beiträge sollten 40.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen, ohne Abstract und Literaturverzeichnis) umfassen. Posterbeiträge können als Kurzbeiträge von bis zu 30.000 Zeichen eingereicht werden, wenn das Poster als PDF zusätzlich eingereicht wird. Bei den eingereichten Artikeln (in Deutsch oder Englisch) muss es sich um Originalbeiträge beziehungsweise Erstveröffentlichungen handeln. Ein Abstract von 150–200 Wörtern fasst die zentralen Aussagen und Ergebnisse kurz zusammen. Sowohl Titel wie Abstract des Beitrags müssen in deutscher und englischer Sprache vorliegen und zusammen mit dem Artikel eingereicht werden.
Herausgebende
- Karsten D. Wolf (Universität Bremen)
- Klaus Rummler (PH Zürich)
- Valentin Dander (FH Clara Hoffbauer Potsdam)
- Nina Grünberger (PH Wien)
- Mandy Schiefner-Rohs (TU Kaiserslautern)