Abstract
Sowohl innerhalb der handlungsorientierten Medienpädagogik als auch im Feld der Kulturellen Bildung wird die zentrale Stellung der Projektmethode hervorgehoben. Jedoch sind weder die Beweggründe zur Anwendung dieses Verfahrens noch dessen Alleinstellungsmerkmale eindeutig expliziert. Mit der Intention, Vermittlerinnen und Vermittler im medien- und kulturpädagogischen Bereich bei der Konzeption ihrer Interventionen zu unterstützen, wird im vorliegenden Beitrag der Forschungsfrage nachgegangen, mit welchen konkreten Zugängen zum Projektunterricht sich welche Ziele der Arbeit in diesem Spannungsfeld am ehesten erreichen lassen. Um das zu beantworten, erfolgt die Darstellung und Analyse von zehn wissenschaftlich begleiteten Workshops, die sich über mehrere Wochen, oft auch Monate erstreckten sowie grösstenteils von Medienkünstlerinnen und -künstlern an einer städtischen Haupt- bzw. Mittelschule durchgeführt wurden. Im Zuge dessen werden drei Herangehensweisen zur Arbeit an den Schnittstellen zwischen der Medienpädagogik und der Kulturellen Bildung extrahiert und näher beschrieben: die Erfahrungsorientierung, die Ausrichtung am (Kunst-)Werk sowie die Fokussierung auf Vermittlungsaspekte. Abschliessend findet der Vergleich dieser Ansätze hinsichtlich der Forschungsfrage statt, was im Aufzeigen einiger praktischer Konsequenzen mündet.
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