„Weltwissen“ und/oder „Medienwissen“ von Kindern. „Wissensforschung“ – ein Desiderat pädagogisch orientierter Medienforschung?
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Medienpädagogik
Jahrbuch

Zitationsvorschlag

Kübler, Hans-Dieter. 2017. „„Weltwissen“ und/Oder „Medienwissen“ Von Kindern. ‚Wissensforschung‘ – Ein Desiderat pädagogisch Orientierter Medienforschung?“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung 4 (Jahrbuch Medienpädagogik):101-26. https://doi.org/10.21240/mpaed/retro/2017.08.07.X.

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Copyright (c) 2017 Hans-Dieter Kübler

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Abstract

„Was sollte heute ein Kind in den ersten sieben Lebensjahren wissen, können, erfahren haben? Womit sollte es zumindest in Berührung gekommen sein?“ (Elschenbroich 2002, S. 20). Mit ihrem Katalog eines so genannten „Weltwissens“ für Siebenjährige und seiner aus vielerlei Erfahrungen geschöpften Begründung hat Donata Elschenbroich, Pädagogin am Deutschen Jugendinstitut, einen Bestseller gelandet, der wie kaum ein anderes pädagogisches Buch schon fast zwei Jahre auf den Charts steht und eine ungeahnte Auflage erreicht hat. Zwar bleibt der zentrale Begriff „Weltwissen“ in dem Buch vage – wie bei den meisten Verwendungen, sofern man sich nicht an Karl Poppers Drei-Welten-Theorie hält, wonach das „Weltwissen“ die Welt 3 umfasst, also die „objektiven Produkte oder Ideen des menschlichen Geistes (einschließlich aller Theorien über die Welt und über uns“ [Popper 1993, S. 75]), die externalisiert und dokumentiert sind; früher hatte man noch den Begriff des Alltagswissens im Gegensatz zum Schulwissen zur Verfügung; immerhin sind D. Elschenbroichs Konzept und ihre Argumentation weitaus vielfältiger und offener angelegt, als es der Titel mit seinem Kanonversprechen für Siebenjährige vermuten lässt, denn es wird ‚nur’ ein „offener Bildungskanon“ angeboten, der recht vielseitig und nicht nur durch Instruktion zu erreichen ist. Doch die öffentliche Rezeption des Buches hat sich schon – soweit erkennbar – darauf kapriziert, dass nun eine schlüssige Orientierung, ein vorbildlicher „Wissens- und Erfahrungskatalog“ für Eltern und Erzieher vorliegt, an den sie sich in ihrem Erziehungsverhalten halten können – wie normativ oder rigide er auch immer ausfällt.
https://doi.org/10.21240/mpaed/retro/2017.08.07.X