Abstract
Der Beitrag widmet sich vor dem Hintergrund der europäischen Debatte dem Thema Open Educational Ressources (OER) im Rahmen von bildungspolitischen Prozessen aus der nationalen Perspektive von Deutschland und Österreich. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Diskussionen in den Jahren 2016 und 2017. Dabei geht es um unterschiedliche Verständnisse, Positionen, Perspektiven und Schwerpunkte der beteiligten Akteure aus der Bildungsforschung, der Bildungspraxis und der Bildungspolitik. Die jeweiligen Beteiligten nähern sich dem auch politisch virulenten Thema OER aus ihrer jeweiligen fachlichen oder auch berufsspezifischen Perspektive und haben einen (mehr oder weniger gewichtigen) Aspekt der OER-Bewegung im Kopf, welcher Eingang in die zu erstellenden Bildungsstrategien finden soll. Konkret geht es dabei um zwei Fallbeispiele: zunächst die Erarbeitung der bildungspolitischen Strategie Deutschlands «Bildung in der digitalen Welt», welche 2016 von der Kultusministerkonferenz (KMK) unter Beteiligung von Fachverbänden entwickelt wurde. Des Weiteren ein zu Beginn 2017 am Österreichischen Bundesministerium für Bildung (BMB) erarbeitetes Curriculum einer verbindlichen Übung «Digitale Grundbildung» an Schulen. Der Text lotet die verschiedenen Positionen aus und vollzieht nach, auf welche endgültige Fassung man sich dann hat einigen können und in welcher Form schlussendlich OER in Bildungsplänen verankert wird. Nachdem der Beitrag blinde Flecken in der konzeptionellen Verankerung der Idee von OER ausfindig gemacht hat, werden Überlegungen angestellt, wieso besonders für bestimmte Akteure attraktive Aspekte unterbelichtet und unberücksichtigt bleiben.
Literatur
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