Manga & Anime
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Zitationsvorschlag

Vollbrecht, Ralf. 2001. „Manga & Anime“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 1 (Jahrbuch Medienpädagogik): 441-63. https://www.medienpaed.com/article/view/900.

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Abstract

In Japan existiert eine jahrhundertealte Tradition von Bildergeschichten. Comics mit ihrer typischen Verbindung von Bildern und Text entwickeln sich jedoch erst um die letzte Jahrhundertwende, als das Prinzip der Sprechblasen aus amerikanischen Zeitungen übernommen wurde. Der Ausdruck ‚manga‘ wird auf den in Japan berühmten Holzschnitt-Künstler Hokusai (1760–1849) zurückgeführt und bedeutet soviel wie ‚Bildergeschichte‘. Schreibt man das Wort nicht in der üblichen hiragana-Silbenschrift, sondern in kanji, läßt es sich in Zusammenziehung der beiden Schriftzeichen man (unzuverlässig, ungenau, spontan, moralisch verdorben) und ga (Bild) auch mit unzuverlässige Bilder (vgl. z.B. Nitschke 1995, 233) oder spontane Bilder übersetzen. Heute verwendet man manga als Oberbegriff für alle Arten von japanischen Cartoons, Zeitschriften und Zeitungscomics sowie Comicbücher. Daneben sind Lehnsworte wie komikkusu und weitere Begriffe wie z.B. gekiga (dramatische Bilder, Graphic Novels) für spezielle Genres gebräuchlich. In Europa und Amerika werden als manga sowohl japanische Comics als auch — unabhängig von der Herkunft — Comics mit typisch japanischen Stilelementen bezeichnet.