Abstract
Der Artikel gibt zunächst einen kurzen Überblick über die deutschsprachige Diskussion zur videogestützten Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen (Abschnitt 1). Darauf aufbauend gilt der Videoannotation, einer onlinebasierten Anreicherung von Videomaterial, die zentrale Aufmerksamkeit, da in diesem Ansatz vielfältige didaktische Potenziale zur Förderung von Unterrichtskompetenz gesehen werden. Anhand von außerschulischen Beispielen (Trainerausbildung und Fahrlehrerausbildung) soll verdeutlicht werden, wie man mit zeitmarkenbasierter Videoannotierung Reflexions- und Kollaborationsprozesse unterstützen kann; Analoges gilt aus unserer Sicht für die Aus- und Weiterbildung von Lehrer/innen (Abschn. 2). Vertiefend wird der Aspekt der Videoannotierung anschließend zu situierten, visuellen Mustern ausgebaut und in die aktuelle Diskussion der didaktischen Entwurfsmustern eingebettet. Im Ergebnis wird die Idee erläutert und visualisiert, wie sich Planungs- und Reflexionsprozesse zum Unterricht – von der Unterrichtsvorbereitung über die situierte Praxis bis zur Unterrichtsnachbereitung – mediendidaktisch zu einem „holistic approach“ vernetzen lassen (Abschn. 3). Der letzte Abschnitt greift die dem Forschungsprojekt zugrundeliegende Forschungsstrategie der Design-Based Research auf. Damit wird auf die spezifischen Voraussetzungen und Ziele eines noch jungen Forschungstyps – der Entwicklungsforschung – aufmerksam gemacht, der von den etablierten Standards der Implementations- oder Evaluationsforschung abweicht, was sich auch im Aufbau des Artikels niederschlägt (Abschn. 4).