Abstract
Die aktuelle Debatte, ob Medienbildung oder Medienkompetenz der geeignetere der beiden Begriffe sei, wird vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen theoretischen Konzeptionen betrachtet. Dazu wird am Beispiel der Bildungstheorie untersucht, welche Perspektive sie auf den Medienumgang eröffnet im Vergleich zur Kompetenztheorie: Technische Medialität schafft Distanz von einer unmittelbar drängenden, existenziellen Verbindlichkeit, so dass Kommunikation mit Medien prinzipiell ästhetisch erfahrbar ist. Eine Bildung durch Medien muss sich der dadurch erzeugbaren Unverbindlichkeit von Medienrezeption und -interaktion stellen, hier vorgenommene Deutungen und Vereinbarungen müssen sich im sozialen Umgang bewähren. Fazit ist, dass nicht die Frage leitend sein sollte, welcher Begriff der tragfähigere ist, sondern in welchem Zusammenhang er jeweils verwendet wird.