Praxis- und theorieorientierte Entwicklung und Evaluation von Konzepten für medienpädagogisches Handeln als gestaltungsorientierte Bildungsforschung
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Zitationsvorschlag

Tulodziecki, Gerhard, Silke Grafe, und Bardo Herzig. 2014. „Praxis- Und Theorieorientierte Entwicklung Und Evaluation Von Konzepten für medienpädagogisches Handeln Als Gestaltungsorientierte Bildungsforschung“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 10 (Jahrbuch Medienpädagogik): 213-29. https://www.medienpaed.com/article/view/983.

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Abstract

Viele medienpädagogische Forschungsarbeiten liefern zwar wichtige Erkenntnisse zu Bedingungen medienpädagogischen Handelns, bieten jedoch kaum explizite Einsichten zum Zusammenhang von Voraussetzungen, Vorgehensweisen und Zielen bzw. Effekten medienpädagogischer Aktivitäten. Einsichten dieser Art könnten – bei einer Anwendung auf medienpädagogische Forschungsfragen – z. B. von Ansätzen der Handlungsforschung, der Aktionsforschung, der Praxisforschung oder des Design-based-Research-Ansatzes erhofft werden. Allerdings ist der Stellenwert solcher Ansätze – im Hinblick auf die vorherrschend diskutierten Konzepte – relativ gering. Vor diesem Hintergrund stellen wir in unserem Beitrag die praxis- und theorieorientierte Entwicklung und Evaluation von Konzepten für medienpädagogisches Handeln als ein Forschungsverfahren dar, das der Forderung nach Handlungsrelevanz in besonderer Weise entgegenkommt. Bei diesem Forschungsverfahren geht es darum, von praktisch und wissenschaftlich bedeutsamen Problemlagen auszugehen, Rahmenbedingungen für mögliche Lösungen zu klären und erfolgversprechende theoretische Ansätze auszuwählen, theoriebasierte Konzepte für das praktische Handeln zu entwickeln, konzeptbezogene Beispiele zu entwerfen, empirische Untersuchungen zu den Beispielen zu planen und durchzuführen sowie die ermittelten Ergebnisse einzuordnen und zu diskutieren. Am Beispiel der mediendidaktischen bzw. medienpädagogischen Frage nach dem Einsatz von Computersimulationen lässt sich zeigen, dass bei einem entsprechenden Verfahren sowohl die Forderungen nach Praxisrelevanz als auch nach Theorieentwicklung und empirischer Kontrolle zu ihrem Recht kommen. Insgesamt verstehen wir das Forschungsverfahren als eine Möglichkeit gestaltungsorientierter Bildungsforschung.