Mediatisierte Kommunikation in Mediengesellschaften
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Zitationsvorschlag

Sander, Uwe. 2001. „Mediatisierte Kommunikation in Mediengesellschaften“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 1 (Jahrbuch Medienpädagogik): 405-39. https://www.medienpaed.com/article/view/899.

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Abstract

Mediatisierte Kommunikation als Begriff und Konzept steht hier in der theoretischen Tradition, die Diagnose einer zunehmenden Heterogenisierung moderner Gesellschaften mit der Suche nach einem kompensatorischen Pendant, der sozialen (Re-)Integration, anzureichern: Was hält die Gesellschaft zusammen, wenn die Moderne traditionelle Muster sozialer Integration auflöst? Das Konzept der mediatisierten Kommunikation reagiert auf diese Frage ähnlich wie moderne Theorien autopoietischer Systeme. Diese konzentrieren sich nicht auf Integration als einem notwendigen Modus gesellschaftlichen Zusammenhaltes, sondern auf Differenzierung. Und Differenzierung verweist nicht mehr auf eine darüber hinausgehende, irgendwie geartete Form universaler Verklammerung der ausdifferenzierten Gesellschaftsbereiche. Vielmehr stellen die autonom geschlossenen Teilsysteme nach ihrer internen Systemreferenz Bezüge zu einer Umwelt her, die nicht unabhängig existiert, sondern wiederum abhängt von den internen Systemzuständen. Da die Moderne charakterisiert ist durch eine Vielfalt von Differenzierungen und eine Vielfalt funktionsspezifischer, auf Themen spezialisierter Kommunikationssysteme, kann auch die Kommunikation der Gesamtgesellschaft nicht mehr als eine ‚stabile Bindung‘ über Differenzierung hinweg verstanden werden.