Medienpädagogische Ausbildung und Professionalisierung
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Zitationsvorschlag

Hugger, Kai-Uwe. 2007. „Medienpädagogische Ausbildung Und Professionalisierung“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung 6 (Jahrbuch Medienpädagogik):262-82. https://www.medienpaed.com/article/view/906.

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Abstract

Erziehung ist in modernen Gesellschaften — so (20052:50) — eine zunehmend paradoxe soziale Praxis. Auf der einen Seite habe sie „Steuerungs- und Gestaltungsansprüche“, sie unterstelle die Vorhersagbarkeit ihrer Handlungsergebnisse und sei mit dem „Anspruch auf Überprüfung, auf Kontrolle der Erfolge ihres Handelns“ verbunden. Auf der anderen Seite setze Erziehung aus verschiedenen Gründen die „Selbsttätigkeit, Autonomie und Freiheit, und damit die Nichtzugänglichkeit, Nicht-Steuerbarkeit und Nicht-Vorhersagbarkeit“ derjenigen Menschen voraus, an die sie sich wendet. Die beiden Autoren verweisen mit dieser strukturellen Widersprüchlichkeit der Erziehung auf eine Diagnose, die in der erziehungswissenschaftlichen Debatte der letzten Jahre breite Resonanz und Anerkennung gefunden hat. Sie fokussiert sich in dem Begriff der Ungewissheit bzw. des Nichtwissens als bisher nicht berücksichtigter Seite des Wissens (vgl. etwa Combe/Helsper 1996a;Helsper/Hörster/Kade 20052a). Im Mittelpunkt steht die Frage, wie (professionelles) pädagogisches Handeln überhaupt möglich und zu reflektieren ist, das im Zeichen der Ungewissheit stattfindet. Diese erziehungs- und sozialwissenschaftliche Debatte ist für mich der Ausgangspunkt, um auf den folgenden Seiten zu thematisieren, welche Rolle Ungewissheit im medienpädagogischen Handeln spielt, m.a.W.: Welche Umgangsformen hat die Medienpädagogik — als Teildisziplin der Erziehungswissenschaft — entwickelt, mit Ungewissheit umzugehen?