Schleichende Grenzaufweichungen und persönliche Verflechtungen. Strategien im pädagogischen Handeln mit Social-Media-Plattformen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Externer Link

Schlagworte

Social Media
Social-Media-Plattformen
Jugendarbeit
Soziale Arbeit
professionelles Handeln
pädagogisches Handeln
Nähe und Distanz

Zitationsvorschlag

Stix, Daniela Cornelia. 2020. „Schleichende Grenzaufweichungen Und persönliche Verflechtungen. Strategien Im pädagogischen Handeln Mit Social-Media-Plattformen in Der Offenen Kinder- Und Jugendarbeit: 2019. Zeitschrift für Sozialpädagogik (ZfSp), Nr. 2: 167–85. https://doi.Org/10.3262/ZFSP1902167“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, Nr. Social Media in der OKJA (Oktober). https://www.medienpaed.com/article/view/1151.

Lizenz

Copyright (c) 2020 Daniela Cornelia Stix

Creative-Commons-Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

Abstract

Die Handlungsfacetten einer pädagogischen Social-Media-Nutzung dehnen sich schleichend aus. Es kommt zu Grenzaufweichungen und persönlichen Verflechtungen – professionellen Herausforderungen, die eine reflektierte Anpassung der Handlungsstrategien erfordern. Der Beitrag zeigt Handlungsfacetten und Strategien einer professionellen pädagogischen Social-Media-Nutzung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unter Berücksichtigung einer steten NutzerInnenbewegung zu immer neuen Plattformen auf. Individuelle und strukturelle Lösungsmöglichkeiten für die Herausforderungen, die sich auf professioneller Ebene durch die neuen technischen Möglichkeiten ergeben, werden diskutiert. Am Ende werden Handlungsprämissen vorgestellt, die geeignet sind die professionellen Strategien pädagogischen Handelns im Umgang mit Social-Media-Plattformen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu befördern.

1 Einleitung

Nie zuvor haben so viele junge und erwachsene Menschen das Internet täglich genutzt. Die Verbreitung der Nutzung von Social-Media-Plattformen (kurz: SMP) nimmt weltweit konstant zu. Im Jahr 2017 nutzten rund 2,5 Milliarden Menschen SMP (vgl. eMarketer o.J. nach Statista). Darunter fasst Statista Internetanwendungen, die den Nutzenden die Kommunikation über lokale oder soziale Grenzen hinaus ermöglichen, sowie Möglichkeiten bieten, nutzergenerierte Inhalte wie Fotos und Videos und Funktionen wie soziale Spiele zu verbreiten. Technisch gesehen sind Messengerdienste wie WhatsApp nicht den SMP zu zuordnen. Da jedoch der sozial-kommunikative Charakter der Plattform im Fokus steht, wird der technische Unterschied angelehnt an Ebersbach et al. (2016) in diesem Beitrag bewusst vernachlässigt. Zu berücksichtigen ist dementsprechend zudem eine Zahl von monatlich 1,5 Millionen Nutzenden für den derzeit gängigsten Messengerdienst WhatsApp (vgl. Facebook o.J. nach Statista). Die offensichtlich grosse Bedeutung von SMP wirft die Frage auf, inwieweit angesichts einer KlientInnenorientierung Einrichtungen der Sozialen Arbeit im Allgemeinen und der Jugendarbeit im Besonderen SMP für ihre beruflichen Ziele einsetzen. Angesicht der Tatsache, dass seit 2010 pädagogische Fachkräfte der Jugendarbeit SMP in ihremberuflichen Hanldugnsfeld nutzen (vgl. Korfmacher 2011), jedoch bis heute dringende konzeptionell-inhaltliche Bedarfe und den Wunsch nach klaren Regeln äussern (vgl. Alfert 2015, 294f.), kann dieser Beitrag exemplarische Orientierung anbieten.

Der Beitrag ist im Rahmen der Arbeit am Dissertationsprojekt zu pädagogischen Beziehungen und SMP in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (kurz: OKJA) entstanden. Die Daten entstammen episodischen Interviews (vgl. Flick 2011), die mit sechs pädagogischen Fachkräften aus Berliner Jugendfreizeiteinrichtungen (kurz: JFE), jeweils im Sommer 2012/13 und 2017 geführt wurden. Die Datenauswertung erfolgte mittels offener und axialer Kodierung und anhand des Kodierparadigmas entsprechend der (Reflexiven) Grounded Theory (vgl. Breuer 2010; Strauss und Corbin 1996).

In vorherigen Analysen konnte gezeigt werden, dass die Nutzung von SMP in der OKJA ein erhebliches Potenzial zur pädagogischen Nutzung birgt. So kann jungen Menschen beispielsweise mit Hilfe von SMP der Zugang zur JFE erleichtert oder das Zugehörigkeitsgefühl zur JFE gestärkt werden (vgl. Stix 2016). Ebenfalls konnte aufgezeigt werden, dass es sich anbietet, SMP als pädagogische Handlungsräume zu definieren (Stix 2018), denn im Handeln der pädagogischen Fachkräfte finden sich mit dem Arrangieren und  Animieren sowie dem Beraten und Informieren vier der fünf von Giesecke entwickelten Grundformen pädagogischen Handelns (Giesecke 1997, 76 ff.).

Angesichts des fliessenden Wechsels der jungen Menschen zu Angeboten wie WhatsApp, Instagram, Snapchat und tiktok, stellte sich weitergehend die Frage, ob und inwiefern die pädagogischen Fachkräfte ihre mit Facebook generierten Strategien auf neue SMP und vor allem auf den Messengerdienst WhatsApp übertragen oder übertragen sollten. Die Lesenden erwartet im Folgenden die Ausführung von Handlungsfacetten und Strategien einer professionell pädagogischen SMP-Nutzung, unter Berücksichtigung von stetigen NutzerInnenbewegungen zu neuen Plattformen. Er stellt damit eine konzeptionell-inhaltliche Orientierung für Social Media in der Jugendarbeit vor und diskutiert darüberhinaus Lösungsmöglichkeiten für Probleme, die sich auf professioneller Ebene durch die neuen technischen Möglichkeiten ergeben.

Dazu werden zunächst die Facetten pädagogischen Handelns auf SMP beschrieben. Es folgt die Darstellung der dahinter liegenden, von den Fachkräften entwickelten pädagogischen Strategien anhand von drei Beispielen. Dabei wird deutlich, dass sich die Handlungsfacetten eher schleichend ausdehnen; ein Phänomen, das als «creep-in» im nordamerikanischen Raum bereits erforscht wurde. Anhand der dort identifizierten, problematischen Themenbereiche werden dann die strategischen Ansätze einer Jugendarbeiterin im Umgang damit vorgestellt. Ein gesonderter Fokus wird dabei auf die beruflichen und privaten Verflechtungen und deren professionelle Herausforderungen gelegt, welche sich durch den Einsatz von WhatsApp in der OKJA ergeben. Im Fazit werden abschliessend Handlungsprämissen aufgezeigt und diskutiert, welche strukturellen und individuellen Rahmenbedingungen notwendig sind, die professionellen Strategien pädagogischen Handelns im Umgang mit SMP in der OKJA zu fördern.

2 Facetten und Deskription pädagogischen Handelns auf SMP

Um einen Überblick über die Facetten pädagogischen Handelns auf SMP zu geben, werden diese exemplarisch anhand von Facebook und WhatsApp in ihrer Quantität veranschaulicht (s. Abb. 1). Anschliessend werden die am häufigsten vorkommenden Handlungen anhand von kurzen Beispielen deskribiert und ihre pädagogischen Implikationen dargestellt.

Ein wichtiger Teil der pädagogischen Arbeit auf SMP sind Ankündigungen. Angekündigt werden neben besonderen (öffentlichen) Veranstaltungen wie Konzerten oder Sommerfesten auch das aktuelle Tagesangebot und besondere pädagogische Angebote, wie Kochen oder Ausflüge ins Schwimmbad. Durch die Teilnahme erhalten die jungen Menschen Zugang zu bildenden Erlebnissen und neuen gruppendynamischen Erfahrungen. Die gemeinsamen Erlebnisse dienen wiederum als Basis für den Aufbau vertrauensvoller Arbeitsbeziehungen zwischen pädagogischen Fachkräften und jungen Menschen. Die öffentliche Dokumentation dient der Reflexion dieser Erlebnisse und soll motivieren, diese zu kommentieren. Die pädagogischen Fachkräfte schildern, wie sie die Informationen, die sie aus ihren Newsfeeds über die jungen Menschen erhalten, nutzen, um sich zu sensibilisieren und ggf. diese Informationen pädagogisch zu verwenden: «Dass sie traurig sind, dass der Freund Schluss gemacht hat oder oder oder. Das ermöglicht natürlich auch eine gewisse Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, weil man immer weiss, auf welchem Stand sie gerade sind, wo vielleicht Probleme sind, was man vielleicht ansprechen könnte.» Sind die wahrgenommenen Inhalte negativer Natur und scheint eine zeitnahe Positionierung dazu notwendig, werden die Postings kommentiert, um den eigenen Standpunkt davon abzugrenzen. Wenn es möglich ist, werden solche Inhalte auch gelöscht oder bei den Plattformbetreibern gemeldet. «Also hatten wir halt auch schon, dass jemand dachte er müsste da A.C.A.B. [polizeidiffamierendes Akronym] und dergleichen propagieren und […] dann wurde es auch gleich gelöscht. […] Wir kommentieren wenn's kommentierwürdig ist. Wenn sich's um starke Beleidigungen beziehungsweise Propaganda handelt wird's einfach gelöscht. Und dann mit der Person noch mal ein Gespräch geführt.»

Paper_6,_Abb._1_.png

Die obigen Newsfeed-Nachrichten richten sich in ihrer Art als Postings an eine eher breite Masse. Dementsprechend sind persönliche Nachrichten an eine oder mehrere Personen davon zu unterscheiden. Anfragen, mit denen sich die jungen Menschen direkt an eine pädagogische Fachkraft wenden, sind zum Beispiel , ob eine bestimmte pädagogische Fachkraft heute Dienst und Zeit für ein Gespräch habe oder eine konkret formulierte Bitte um Unterstützung bei einem Problem etwa mit den Eltern oder der Schule. Solcherart persönliche Nachrichten fanden sich bei Facebook und finden sich inzwischen besonders in der Kommunikation über WhatsApp wieder.

Eine ebenfalls wichtige Rolle in der persönlichen Kommunikation über Facebook, aber stärker noch über WhatsApp, spielen die Absprachen mit Ehrenamtlichen. Während eine pädagogische Fachkraft beispielsweise das Catering beim Billardturnier mit Ehrenamtlichen organisiert, geben andere pädagogische Fachkräfte ihre Telefonnummer an Ehrenamtliche, wenn sie sich den Bus der Einrichtung ausleihen oder man gemeinsam den internationalen Austausch plant.

3 Strategien im pädagogischen Handeln auf SMP

Nach der Deskription dieser pädagogischen Facetten werden nun die Strategien der pädagogischen Fachkräfte dargelegt, die diese mit der Nutzung von SMP verbinden. Dazu werden exemplarisch drei pädagogische Fachkräfte – Erik, Bernd und Franzi – vorgestellt. Der Begriff der Strategie ist hier an das Konzept des sinnhaften Handelns von Max Weber angelehnt. Demnach wird eine Strategie dann unterstellt, wenn die pädagogischen Fachkräfte ihr Handeln und ihre Handlungsabsichten im Interview nachvollziehbar begründet darstellen konnten. Da diese mitunter von Affekten bestimmt sind, werden in einem ersten Schritt die beeinflussenden Haltungen, welche die pädagogischen Fachkräfte zu SMP haben, zusammenfassend vorgestellt. Anschliessend werden die verschiedenen Ziele und Strategien herausgearbeitet und aufgezeigt, inwiefern sich diese entwickelt haben.

3.1 Erik

Erik nimmt eine kritisch-distanzierte Haltung zu SMP ein: Er bezeichnet sie als «potenziell verlogen» und nutzt privat weder Facebook noch WhatsApp. Er sieht zwar in der WhatsApp-Nutzung der jungen Menschen Parallelen zur eigenen SMS-Nutzung, über die man sich schnell absprechen oder Dinge abstimmen könne, grenzt sich aber zugleich ab, indem er die Kommunikation mittels Sprachnachrichten als «noch viel alberner» bezeichnet. In der beruflichen Nutzung von SMP sieht er Vorteile und nutzt diese auch, wenngleich er anmerkt, dass er es bevorzugen würde, ohne sie zu arbeiten und dies als ein Muss – im Sinne einer lebensweltlichen Orientierung – wahrnimmt.

Erik benennt drei ausschlaggebende Gründe, die JFE bei Facebook anzumelden: (1) Um dort präsent zu sein, wo die jungen Menschen unterwegs sind und im Sinne von Öffentlichkeitsarbeit für Angebote der JFE zu werben. (2) Um im Sinne einer aktuellen Informiertheit zu wissen, welche Themen gerade die Lebenswelt der BesucherInnen bestimmen und im Einzelfall sensibilisiert zu sein für Unterstützungsbedarfe. (3) Um Kontakt auch zu denjenigen BesucherInnen aufrechtzuerhalten bzw. ggf. herzustellen, die sich derzeit nicht in der Einrichtung aufhalten. Mit diesen Zielen stimmig ist die Tatsache, dass Eriks JFE ein Profil bei Facebook verwendet. Obgleich dieses Profil von den Facebook-AdministratorInnen bereits mehrfach gelöscht wurde, weil es nicht einer Person zugeordnet ist, sondern der JFE, halten die pädagogischen Fachkräfte daran fest. Denn nur über Facebook-Freundschaften erhalten sie in ihrem Newsfeed die entsprechenden Informationen der BesucherInnen aus deren Postings. Stimmig ist auch, dass das Lesen von Newsfeeds, Likes und Kommentaren – sofern es die Zeit zulässt – nahezu tägliche Routine zum Arbeitsbeginn ist. Ist die Zeit knapper, beschränkt sich die Nutzung auf das Lesen und Beantworten von eingegangenen Nachrichten.

Auffällig ist, dass Erik im Interview wiederholt anmerkt, dass sich an der Facebook-Nutzung in den vergangenen fünf Jahren nichts geändert habe. Seine Schilderungen bestätigen, dass das Eingehen auf Gesprächsanfragen im Sinne einer Onlineberatung oder -begleitung nach wie vor seltene Ausnahmen darstellen (Hausarrest, entfernter Ausbildungsplatz oder Heimunterbringung). Als einzige Änderung erklärt Erik, dass Nachrichten, die er über Facebook sendet, nicht mehr verlässlich gelesen werden, weil sich die jungen Menschen seltener dort einloggen und andere SMP bevorzugen. Eine neue SMP-Strategie gebe es trotz dieses Plattformwechsels nicht. Man sei jetzt von Trägerseite lediglich dazu übergegangen, eine neue Webseite für die JFE einzurichten. Das Team der JFE habe sich bewusst gegen die Nutzung der derzeit angesagtesten SMP Instagram und Snapchat entschieden, da die Halbwertszeit als gering eingestuft werde und man auch bei den BesucherInnen festgestellt habe, dass diese die meisten SMP als Spielerei einordnen. Die derzeit einzige ernstzunehmende Kommunikationsplattform für die BesucherInnen stelle WhatsApp dar.

Die WhatsApp-Nutzung erfolgt in Eriks Einrichtung über ein Diensthandy und ist auf ein Minimum begrenzt. Das Handy liege überwiegend in der Schreibtischschublade und werde nur im Kontext von Fahrten und Exkursionen genutzt. Als Grund nennt er, dass die BesucherInnen der JFE meist kein Guthaben auf ihren Handys hätten und WhatsApp lediglich Datenvolumen koste und somit für die BesucherInnen als attraktive Kommunikationsplattform erscheine. Aus Kontextinformationen kann des Weiteren vermutet werden, dass ein entscheidendes Argument für die Anschaffung und Bereitstellung von Diensthandys der Schutz der Privatsphäre der pädagogischen Fachkräfte war.

3.2 Bernd

Bernd vertritt eine positiv-befürwortende Haltung gegenüber SMP: Er bewertet sie generell als «tolle Sache, wenn man damit umgehen kann» und sieht WhatsApp «schon eine ganze Zeit» als «Arbeitsmittel». Er bezeichnet die Plattform als «ein Geschenk der Sozialen Arbeit», weil man damit jeden erreichen kann. Sich zusätzlich auf Instagram aufzuhalten, kommt für Bernd auf Grund des hohen «Zeitfaktors» nicht in Frage. Er betont, für ihn relevant sei «hauptsächlich WhatsApp, wie für die meisten auch».

Bernds berufliche Facebook-Nutzung gründet auf seiner privaten Nutzung. Er besitzt ein Profil, über das er auch beruflich interagiert. Im Kontext der beruflichen Nutzung hatte er gezielt eine geschlossene Facebook-Gruppe für eine regelmässige Rollenspielrunde angelegt, damit sich deren Teilnehmer darüber abmelden könnten und alle anderen sogleich wüssten, dass das Treffen damit ausfalle. Nach dem gleichen Muster verfuhr seine Kollegin mit der Tanzgruppe der JFE. Ein weiterer Zweck war Bernd zufolge, dass sich die pädagogischen Fachkräfte der Einrichtung per Facebook-Nachrichten austauschen oder Informationen miteinander teilen konnten. Über diese Ziele hinausgehend erklärt Bernd, dass er Facebook inzwischen auch nutze, um Veranstaltungen für den öffentlichen Spieltreff am Wochenende zu erstellen und dass er mit einigen der jungen Menschen auf Facebook befreundet sei, was dazu geführt habe, dass ihm die ehemaligen BesucherInnen weniger entfremdeten.

Um vor allem die StammbesucherInnen der JFE über geänderte Öffnungszeiten zu informieren, haben Bernd und seine Kollegin inzwischen eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet. Ebenso wie die Facebook-Nutzung wurde auch die WhatsApp-Nutzung schrittweise ausgedehnt. Von Zeit zu Zeit nutzen junge Menschen die Gruppe nun, um lustige Bilder oder Bilder ihrer Haustiere zu posten, was Bernd lediglich unkommentiert zur Kenntnis nehme. Einige junge Menschen nutzen den vorhandenen Kontakt darüber hinaus, um die pädagogischen Fachkräfte per persönlicher Nachricht um Unterstützung anzufragen. In solchen Fällen entscheidet Bernd situativ, ob er darauf eingeht, indem er darauf antwortet oder ein späteres Gespräch in der JFE initiiert.

3.3 Franzi

In Franzis Äusserungen wird eine distanzierte Haltung gegenüber digitalen Kommunikationsmedien deutlich: Im Privaten nutzt sie Facebook nicht. Einen WhatsApp-Account hat Franzi zwar, aber sie sagt, für ihren Freundeskreis sei WhatsApp kein Kommunikationsmedium des Alltags und sie bevorzuge andere Kommunikationskanäle. Sie befürchtet, Internetkommunikation fördere Oberflächlichkeiten statt intensiver Gespräche, sie hat Angst vor Missverständnissen und Unehrlichkeiten. Das gesamte Team der Einrichtung steht laut Franzi auf dem Standpunkt, dass die gesellschaftliche Entwicklung zwar nicht an einem vorbeigehe, dass man sie aber «sehr wohl auch ein Stück weit nicht mittragen» müsse. Man versuche den jungen Menschen auch wieder «alte» Kommunikationswege zu vermitteln. Wenngleich sich Franzi und das Team der Einrichtung bewusst den gesellschaftlichen Entwicklungen hin zu einer Mediatisierung entgegenstellen, schätzt sie SMP letztlich doch als für die Arbeit «wichtig» ein: Die Entwicklung sei eine ungewollte Notwendigkeit, denn SMP seien für die jungen Menschen «bedeutend geworden» und durch ihre berufliche Nutzung signalisiere sie entsprechende «Wertschätzung».

Eine ihren Handlungsgrundsätzen entsprechende KlientInnenorientierung führte dazu, dass Franzi und das Team der JFE nach «langem Hadern» bewusst von MySpace zu Facebook gewechselt sind, um dem SMP-Wechsel der jungen Menschen gerecht zu werden. Ziel war und ist es, möglichst viele Menschen – Bands und potenzielle BesucherInnen von Veranstaltungen – zu erreichen, indem auf Facebook für die Veranstaltungen und die JFE selbst geworben wird. Ausserdem sollten die eigenen Erfahrungen mit SMP genutzt werden, um die jungen Menschen bei ihrer SMP-Nutzung durch Aufklärung zu schützen. Um bestimmte Teile der Arbeit weiterhin effizient gestalten zu können, entschlossen sich Franzi und das Team der JFE, ab dem Jahr 2016 erneut dem veränderten Nutzungsverhalten ihrer KlientInnen zu folgen und die SMP WhatsApp beispielsweise für Absprachen mit Ehrenamtlichen zu nutzen.

Bei der Facebook-Nutzung hat sich das Team darauf verständigt, den Umfang der beruflichen Nutzung möglichst gering zu halten und Facebook nur punktuell zu nutzen, um auf (besondere) Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Facebook sollte bewusst nicht inflationär gebraucht werden, indem jeder Part des Tagesablaufs der JFE angekündigt oder dokumentiert wird. Franzi bezeichnet dies als «unser[en] Ansatz». Dazu zählt ebenso, dass Veranstaltungen in angemessener Sprache und ohne Superlative beworben sowie dass Fotos nur nach bestimmten Regeln veröffentlicht werden. Daneben setzt Franzi auch Grenzen, über die sich das Team nicht explizit abgestimmt hat, von denen sie aber auf Grund der Erfahrung in der alltäglichen Arbeit annimmt, dass im Team alle einen ähnlichen Kurs verfolgen.

Durch eine klare Fokussierung auf die Ziele und mittels Absprachen im Team wird versucht, nicht-antizipierte Nebeneffekte gering zu halten. Die aktuelle Nutzung des Facebook-Accounts hat sich dennoch von der obigen Strategie schrittweise entfernt. Nach wie vor werden über die Facebook-Seite Veranstaltungen bekannt gegeben und die eigenen SMP-Erfahrungen genutzt, um die jungen Menschen durch Aufklärung zu schützen. Im Kontext von Veranstaltungswerbung streut Franzi die Informationen nun in den verschiedenen Facebook-Gruppen im Kiez bzw. bittet um Aufnahme in deren Veranstaltungskalender. Das daraus entstandene Netzwerk nutzt sie, um sich von Veranstaltungsbekanntmachungen anderer inspirieren zu lassen oder um mit den BesucherInnen der JFE Ausflüge zu unternehmen. Besonders unerwartet sei es laut Franzi, dass NachbarInnen der JFE inzwischen begonnen hätten, Kontakt über die Facebook-Seite aufzunehmen und die pädagogischen Fachkräfte im Sinne «wachsamer Nachbar» über störende Aktivitäten auf dem Gelände ausserhalb der Öffnungszeiten hinzuweisen. Da dies freundlich geschehe, bewertet Franzi dies als «wirklich eine positive Quelle», die es ermögliche, in den Dialog zu gehen und Lösungen zu finden. Durch ein Facebook-Profil, das zunächst eigentlich der Administration der Facebook-Seite anstatt kommunikativen Zwecken diente, erhält Franzi inzwischen im Newsfeed Informationen von ehemaligen PraktikantInnen und BesucherInnen, die mit dem Profil befreundet sind. Diese Postings sind nicht bewusst adressiert, ermöglichen Franzi jedoch pädagogisch wertvolle, lebensweltliche Einblicke. Nicht antizipiert hatten Franzi und das Team des Weiteren die Möglichkeit einer pädagogischen Intervention über Facebook. Als sie jedoch in ihrem Newsfeed die Selbstmordankündigung eines Besuchers entdeckten, konnten sie pädagogisch intervenieren, indem sie sich daraufhin die Handynummer besorgten, um ihn anschreiben und mit ihm kommunizieren zu können.

Ähnlich wie sich die Facebook-Nutzung allmählich inhaltlich ausdehnte, verhält es sich mit der WhatsApp-Nutzung. Dieses wurde zunächst nur gezielt für die Absprache mit Ehrenamtlichen genutzt und sei heute zwar noch nicht alltäglich, aber zunehmend. Dabei nimmt nicht nur die Quantität der Interaktion zu, sondern ebenso die Intensität der Kommunikation: Franzi berichtet, wie sie eine Jugendliche, die sie lange nicht mehr gesehen hatte, auch bereits persönlich über WhatsApp angeschrieben hat, um sie als Unterstützung beim Catering zu gewinnen. Die sich daraus ergebende Interaktion reflektiert Franzi als «natürlich auch schon eine ganz simple Form der Beziehungsarbeit». Mit der Zunahme an Facetten hat sich auch die Häufigkeit der Nutzung von SMP erhöht. Während Franzi sich früher punktuell bei Facebook eingeloggt habe, um eine Veranstaltung zu posten, gehöre es jetzt zum Tagesablauf. Mitunter logge sie sogar mehrmals täglich ein, wenn sie eine Antwort erwarte. Ohnehin sei es zunehmend eine Aufgabe für Hauptamtliche geworden, statt, wie ursprünglich geplant, die ehrenamtlichen Mitarbeitenden nur bei der Pflege des Accounts zu begleiten.

4 Creep-in – ein Phänomen beruflicher Internetkommunikation

In den letzten beiden der obigen Beispiele zeichnet sich mit der schrittweisen Ausdehnung der Handlungsfacetten und dem Auftauchen von nicht-antizipierten Nebeneffekten ein Phänomen ab, das von Mishna et al. als Creep-in bezeichnet wird (2012)1.

Während die von Mishna et al. befragten pädagogischen Fachkräfte erklärten, dass sich zunächst die Nutzung von Internetkommunikation (E-Mail, Messengerdienste etc.) in der Praxis vor allem für administrative Zwecke als praktisch und effizient erwiesen habe, zeigt sich zugleich deutlich, dass sich die elektronische Kommunikation in die Face-to-Face-Arbeit eingeschlichen hat — it crept in. Eine Kernerkenntnis war, dass die Internetkommunikation die Arbeit insgesamt und besonders die Arbeitsbeziehungen immens beeinflusst. Dies zeichnet sich an vier, einander überschneidenden Themenbereichen ab: KlientInnenorientierung, die Büchse der Pandora, ethische Grauzone und Aufweichung von Grenzen (Mishna et al. 2012, 280ff.).

4.1 KlientInnenorientierung

Laut Mishna et al. gehe die Initiative der Internetkommunikation meist von Seiten der KlientInnen aus. Insbesondere jüngere KlientInnen nutzten, wenn sie die entsprechenden Kontaktdaten hatten, elektronische Wege, die pädagogischen Fachkräfte zu kontaktieren. Der Ansatz, die KlientInnen dort abzuholen, wo sie stehen, lässt einige der interviewten pädagogische Fachkräfte auf diese Initiative eingehen. In Folge stellten die pädagogischen Fachkräfte jedoch ambivalent fest, dass sie mit dem Beantworten einer harmlosen, organisatorischen Nachricht eine Tür geöffnet hatten. Der Schritt von einer Terminverschiebung zum Mitteilen von Befindlichkeiten und dem Ankündigen von Gesprächsinhalten sei ein sehr kleiner (Mishna et al. 2012, 280f.).

4.2 Die Büchse der Pandora

Die o.g. Türöffnung bezeichnen Mishna et al. symbolisch als Büchse der Pandora. Bereits die einmalige Nutzung von SMP erzeugt eine irreversible Situation. Die Nutzung von SMP lässt sich nicht wieder in die Büchse zurückdrängen, sondern erfordert eine reflektierte Auseinandersetzung und die Entwicklung von Strategien für eine verträgliche und effiziente Nutzung.

Die pädagogischen Fachkräfte seien bezüglich der unvorhersehbaren Nebeneffekte, die sich generell aus den neuen technischen Möglichkeiten ergeben, unsicher. Zwar sei es positiv, wenn KlientInnen, die sich im Gespräch nur schwer öffnen, Gesprächsinhalte per E-Mail ankündigen, negativ sei jedoch, wenn schlechte Sprachkenntnisse dazu führen, dass Kinder E-Mail-Korrespondenzen ihrer Eltern führen und Diskretion und der Schutz von vertraulichen Informationen somit nicht mehr gewährleistet werden können. Auch befürchteten die pädagogischen Fachkräfte in hohem Masse, dass ihre KlientInnen sie missverstehen oder zeitverzögertes Antworten als mangelndes Interesse oder Engagement fehlinterpretieren könnten, was sich wiederum negativ auf die Arbeitsbeziehung auswirken könnte (Mishna et al. 2012, 281).

4.3 Ethische Grauzone

Wenn grundlegende Arbeitsprinzipien und Standards wie Verschwiegenheit und Vertraulichkeit oder die Privatsphäre der pädagogischen Fachkräfte nicht sichergestellt waren, berichteten die pädagogischen Fachkräfte von Unwohlsein und Unsicherheiten im Handeln. Sie berichteten von der zunehmenden Erwartungshaltung einer 24/7-Erreichbarkeit und fühlten verstärkt die Notwendigkeit, klare professionelle Grenzen (wie Erreichbarkeit/Bürozeiten, Rollenverständnis und Verantwortlichkeiten) zu kommunizieren. Auch entstanden Unsicherheiten über die Motive von Facebook-Freundschaftsanfragen von KlientInnen (z. B. Versuche, die abgeschlossene Arbeitsbeziehung wieder aufzunehmen) und die Konsequenzen einer Ablehnung oder für das eigene Privatleben der pädagogischen Fachkräfte bei Annahme. Wie auch in Deutschland (vgl. Korfmacher 2011; Alfert 2015) forderten die pädagogischen Fachkräfte in der Studie von Mishna et al. die Verantwortlichen auf, klare Rahmenbedingungen zu schaffen und Leitlinien für das Handeln zu formulieren, um von diesen (ethischen) Dilemmata entlastet zu werden (vgl. Mishna et al. 2012, 281f.).

4.4 Aufweichung von Grenzen

Die pädagogischen Fachkräfte bemerkten, dass die Nutzung von Internetkommunikation ein anderes sprachliches Verhalten mit sich bringt. Die Kommunikation sei legerer, was eine neue Dimension in die Arbeitsbeziehung einbringe. Ebenso würden die zeitlichen Grenzen einer Beratung ausgedehnt, indem die KlientInnen im Voraus und Nachhinein Nachrichten schrieben, die sich auf die Gesprächsinhalte bezogen. Die pädagogischen Fachkräfte berichten von einem Gefühl des Grenzübertritts, wenn ihre für administrative Zwecke gedachten E-Mail-Adressen für o.g. Beratungsinhalte genutzt werden und waren unsicher, wie sie die Grenzen wieder herstellen bzw. sich wieder aus der Internetkommunikation zurückziehen könnten. Nicht zuletzt beschreiben die pädagogischen Fachkräfte Erfahrungen von Grenzaufweichungen in der Paar- und Familienberatung, wenn eine Mutter «hilfreiche» Informationen über ihre Tochter/die Klientin an die pädagogische Fachkraft sendet (vgl. ebd., 282f.).

Mishna et al. kommen zusammenfassend zu der Erkenntnis, das inzwischen entscheidende — und mehr als zunächst bewusste oder angenommene — Kernelemente des professionellen Handelns durch Internetkommunikation beeinflusst werden: professionelle Grenzen, der Schutz von Informationen, die Arbeitsbeziehung, rechtliche Grundlagen sowie Handlungsprinzipien und -abläufe. Sie erklären dieses Phänomen des Creep-in mit der Alltäglichkeit der Internetkommunikation und geben zu bedenken, dass es ein gesellschaftlich nicht mehr umzukehrender Prozess sei. Die Entscheidung, ob traditionelle Settings der sozialpädagogischen Arbeit von Internetkommunikation beeinflusst werden, liege zu einem guten Teil nicht mehr in den Händen der pädagogischen Fachkräfte. Sie werde sich, unabhängig von den persönlichen und fachlichen Präferenzen der pädagogischen Fachkräfte und der Träger, weiter in die professionellen Settings der Sozialen Arbeit einschleichen.

5 Strategien im Umgang mit ethischen Dilemmata, Grenzen und Regeln

Obwohl Franzi (und das Team) sich bewusst entschieden, Facebook und WhatsApp zu nutzen, finden sich die von Mishna et al. identifizierten Themenbereiche des Creep-in auch in ihrer Nutzung. Zum einen liessen der SMP-Wechsel der jungen Menschen und eine KlientInnenorientierung den pädagogischen Fachkräften keine andere Wahl, als die angesagten SMP zu nutzen, um bestimmte Teile der Arbeit weiterhin effizient gestalten zu können. Ausserdem nimmt das Handeln mehr Facetten an und mehr Zeit in Anspruch als geplant und nicht alle Nebeneffekte wurden im Voraus antizipiert. Des Weiteren zeigen sich auch mehrere der von Mishna et al. angesprochenen Dilemmata und die Aufweichung von Grenzen.

Im Folgenden wird anhand der WhatsApp-Nutzung aufgezeigt, wie Franzi mit den von Mishna et al. identifizierten ethischen Dilemmata und Grenzaufweichungen umgeht und welche Strategien sie ggf. daraus entwickelt hat, um die SMP möglichst professionell zu nutzen.

Ebenso wie die von Mishna et al. befragten pädagogischen Fachkräfte äussert auch Franzi ein Unwohlsein in Bezug auf die Sicherstellung der Vertraulichkeit eines Gesprächs, wenn dieses über SMP stattfindet. Die Strukturen und ökonomischen Funktionsweisen von WhatsApp bzw. dessen Betreiber Facebook Inc. widersprechen dem Verschwiegenheitsprinzip (vgl. Becker 2018, vgl. Greis 2018).

Da der Träger der JFE keine Diensthandys bereitstellt und dies laut Franzi auch zukünftig nicht zu erwarten sei, und sich somit aus der Verantwortung zieht, den pädagogischen Fachkräften klare Handlungsstrukturen bereitzustellen, sind die pädagogischen Fachkräfte der Einrichtung auf eine selbständige Lösungsfindung angewiesen. WhatsApp wird letztlich in eigener Verantwortung über Privathandys mit privatem WhatsApp-Account genutzt. Um dennoch – wenngleich in geringem Masse – Handlungssicherheiten herzustellen, spricht sich das Team der JFE ab und versucht, teilweise Handlungsleitlinien zu formulieren. Solche Absprachen entlasten die pädagogischen Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit. Beispielsweise erhalten nur «bestimmte Leute» die privaten Handynummern. Anlässe, in denen Franzi ihre Nummer weiter gibt, seien zum einen Vermietungen, wo sie für die externen MieterInnen als Ansprechpartnerin im Notfall zur Verfügung stünde. Zum anderen haben Jugendliche, die sie ehrenamtlich im Veranstaltungsbereich unterstützen, ihre Nummer, um ihr im Notfall oder bei einer Verspätung schreiben zu können und den Ablauf der Veranstaltung nicht zu gefährden. Ebenso gebe es einen Jugendlichen, zu dem eine sehr enge Arbeitsbeziehung bestehe und für den sie eine Bezugsperson darstelle. Dieser habe ebenfalls ihre Nummer, um im Notfall anrufen zu können. Insgesamt sei dies kein neues Phänomen, bereits früher wurden in solchen Ausnahmefällen die privaten Telefonnummern herausgegeben.

Obwohl Franzi klare Grenzen definiert, spürt sie, ebenso wie die von Mishna et al. untersuchten pädagogischen Fachkräfte, die zunehmende Erwartungshaltung einer 24/7-Erreichbarkeit. Franzi berichtet, dass sie «nachts um zwölf oder am Wochenende oder im Urlaub Informationen und Anfragen» erhält. Während sie früher diese Nachrichten nur wahrnahm, wenn sie sich gezielt in den Facebook-Account der JFE einloggte, und somit die Verflechtung von privat und beruflich auf absolute und selbst definierte «Ausnahmefälle» beschränkte, kommt es nun zu automatischen Verflechtungen von privaten und beruflichen Nachrichten in ihrem WhatsApp-Posteingang.

Um dies auf ein Minimum zu beschränken, versucht Franzi die Anzahl derjenigen, denen sie ihre Nummer gibt, möglichst gering zu halten. Die Anzahl der Jugendlichen, die ihre Nummer haben, benennt Franzi mit zehn Personen zuzüglich der drei oben genannten Gruppen. Die Weitergabe ihrer Nummer empfindet Franzi als «grossen Schritt irgendwie», weil die Kontrolle fehle, ob und wem die Nummer weitergegeben werde. Dementsprechend tue sie dies «ungerne», wisse aber, dass das «in dem Moment wichtig ist». Sie erklärt, dass sie mit der Herausgabe ihrer Nummer ihre professionellen Grenzen (wie Erreichbarkeit und Verantwortlichkeiten) kommuniziere. Diese definiert sie: «nicht am Freitag oder Samstag, wo ich mein Wochenende habe». Auch gibt sie klar den beruflichen Bezug vor: «es geht um Arbeit». Sie unterstreicht, dass es nicht darum gehe, «diese Distanz aufzuweichen». Neben diesen klar von Franzi gesetzten und kommunizierten Regeln scheint es implizite Regeln zu geben. Ihre Nummer erhalten nämlich nur junge Menschen von denen sie denkt, «das funktioniert». Damit meint Franzi eine verantwortungsvolle Nutzung, die sie definiert als «nicht stündlich seinen Seelenzustand mitteilen».

Franzi beschreibt Grenzsetzungen bzw. deren Nichteinhaltungen als für junge Menschen sehr wichtig und als Basis für die Entwicklung von Arbeitsbeziehungen: «klar wird das überschritten». Sie stuft das konsequente Durchsetzen von Grenzen als pädagogische Aufgabe ein. Eine Grenzüberschreitung schildert sie als einen Lernprozess und indem man sich miteinander auseinandersetzt, trete man in eine Beziehung. Ihrer Erfahrung nach könnten die jungen Menschen nicht einordnen, wieso sie ihre «Frage nicht sofort beantwortet haben können». Erhalte Franzi ausserhalb der kommunizierten Zeiten Anfragen, positioniere sie sich dazu. Haben die jungen Menschen dann erfahren, dass Franzi nur zu bestimmten Zeiten erreichbar ist, «funktioniert es». Ihre Erfahrungen mit Grenzüberschreitungen bewertet sie daher als «jetzt nicht unbedingt negativ. Es ist einfach nur so, dass die Jugendlichen lernen müssen, dass man mich eben nicht rund um die Uhr [erreichen] kann, wegen Fragen nach Öffnungszeiten oder so.» Die Erfahrung, dass die jungen Menschen sich zurückgewiesen fühlen und Franzi fehlendes Interesse oder Engagement vorwerfen, wie es die pädagogischen Fachkräfte bei Mishna et al. berichteten, hat Franzi nicht gemacht.

6 Persönliche Verflechtungen: Nähe und Distanz bei WhatsApp

Wenngleich Franzi «Grenzüberschreitungen» nicht als negativ empfindet, sondern sogar einen Bildungsanlass für junge Menschen darin sieht, kommt es doch zu erheblichen Verflechtungen der bereits angesprochenen privaten und beruflichen Anteile. Im Folgenden soll nun der Fokus auf diesen Verflechtungen – als Spannungsfeld von Nähe und Distanz – liegen. Franzis Positionsverschiebung wird diesbezüglich veranschaulicht und die spezifischen Herausforderungen in der professionellen pädagogischen Nutzung des Messengerdienstes WhatsApp werden exemplarisch dargestellt.

Durch das Interview wurde Franzi angeregt, ihr Handeln zu reflektieren und — ähnlich wie es den interviewten pädagogischen Fachkräften bei Mishna et al. erging — offenbarten sich ihr mehr Einflüsse der Internetkommunikation auf das pädagogische Handeln, als sie bislang angenommen hatte. So äussert sie sich an einer Stelle im Interview zur Herausgabe ihrer privaten Nummer reflexartig: «Ja, das ist natürlich, wenn man genauer überlegt, auch ganz schön krass […].»

Wie das Zitat und Abbildung 2 veranschaulichen, hat sich Franzis Position im Spannungsfeld von Nähe und Distanz bezüglich der Nutzung von SMP unbemerkt verschoben. Liess sich Franzis Facebook-Nutzung noch als eine sehr distanzierte beschreiben, ist ihre WhatsApp-Nutzung eine sehr nahe. Sehr nah ist an dieser Stelle definiert als ein hoher Vermischungsgrad von privaten und beruflichen Anteilen. Ebenso wie Erik besitzt Franzi bei Facebook keinen privaten Account, sondern nutzt lediglich eine Einrichtungsseite bzw. ein Einrichtungsprofil. Private Kontakte zu jungen Menschen über Facebook und somit eine Verflechtung von privaten und beruflichen Anteilen bleibt aus. Während Erik bei WhatsApp auf Grund eines Diensthandys die berufliche Nutzung nach wie vor strikt trennen kann, ist Franzi, ebenso wie Bernd, dazu übergegangen, ihr privates Handy und ihren privaten WhatsApp-Account für die Kommunikation mit jungen Menschen zu nutzen. In diesem Account vermischen sich somit private und berufliche Kommunikation. Während sich Franzi bei Facebook, wenn es die Situation ihrer Ansicht nach erforderte, selbstbestimmt von zu Hause einloggen und etwas erledigen konnte, liegt dies bei WhatsApp nicht mehr in ihren Händen. Nachrichten der jungen Menschen können sie zu jeder Zeit erreichen, denn es gibt keine Funktion in WhatsApp, die einzelne Kontakte zu bestimmten Zeiten automatisch stumm schaltet oder blockiert. Die augenscheinlichste Änderung und Herausforderung liegt somit in der Tatsache, dass Franzi nicht mehr selbst bestimmen kann, ob und wann sie sich in ihrer privaten Zeit mit beruflichen Dingen auseinandersetzt.

Paper_6,_Abb._2_.png

In der ersten Interviewphase 2012/13 äusserte sich Franzi zur «Nähe-Distanz-Geschichte» zunächst folgendermassen: «Dass ich mir schon sehr wohl auch meiner Rolle bewusst sein muss. Dass ich dann eben nicht Kumpel oder Freundin bin. […] Also, dass man wirklich sich klar auch distanzieren muss von bestimmten Sachen […]. Natürlich hat jeder so eine andere Grenze. Wie weit gehe ich mit meinen eigenen Informationen, die ich an die jungen Menschen weitergebe? Klar überlege ich schon, wie viel ich dann preisgebe.» Das Spannungsfeld von beruflicher Nähe und Distanz war für Franzi vor allem eines der Rollenabgrenzung gegenüber jungen Menschen und der Informationspreisgabe. Bezogen auf Facebook benannte sie konkret die potenziell möglichen Verflechtungen von privaten und beruflichen Anteilen: «So, dass man dann, wenn man sich abends irgendwie hinsetzt zu Hause, nach getaner Arbeit, nach 22 Uhr irgendwie dann noch oder am Wochenende, ja. Das macht man dann eben auch nicht, so. In absoluten Ausnahmefällen würde man es machen». Die Option einer — durch SMP beförderten — Verflechtung, im Sinne der Erledigung von beruflichen Aufgaben in der privaten Zeit, kann sie sich hypothetisch vorstellen und schliesst es für sich nicht grundsätzlich aus, betont aber den Ausnahmefall.

Auch in der zweiten Interviewphase im Jahr 2017 sprach Franzi zum Spannungsfeld Nähe und Distanz erneut ihre professionelle Rolle und die Informationspreisgabe an. Mit der Herausgabe ihrer Nummer informiere sie die andere Person über akzeptable — ausschliesslich berufliche — Inhalte, Anlässe und Zeiten einer Kontaktaufnahme. Es scheint ihr wichtig zu sein, sich nur in Ausnahmefällen in ihrer privaten Zeit mit beruflichen Aufgaben zu beschäftigen. Trotz des Hinweises auf diese Erreichbarkeitszeiten kann sie jedoch weder verhindern, dass sie in ihrer Freizeit kontaktiert wird, noch dass sich private und berufliche Nachrichten in ihrem Account vermischen.

Unter dem Stichwort Entgrenzung in Verbindung mit der Nutzung privater Geräte zu beruflichen Zwecken und permanenter Erreichbarkeit gibt es bereits wissenschaftliche Erkenntnisse zu Belastungen durch digitale und mobile Technologien, wie im obigen Beispiel WhatsApp auf dem Handy (vgl. DGB-Index Gute Arbeit GmbH 2012, Pfeiffer 2012, Carstensen 2015 u. 2016). Carstensen beispielsweise spricht den von Mishna et al. ebenfalls thematisierten schleichenden Prozess an: «Hierbei geht es meistens nicht mehr wie bei Telearbeit um eine bewusste Entscheidung, statt im Büro zu Hause zu arbeiten, sondern um eine schleichende Entwicklung, die permanentes Arbeiten via Smartphone und Laptop zu allen Zeiten und an allen Orten zunehmend ermöglicht» (Carstensen 2015, 189). Der DGB-Index zeigt auf, dass die Erwartungen, permanent erreichbar zu sein, angestiegen sind. Das Abrufen und Lesen einer Nachricht mit beruflichem Inhalt ist zweifelsfrei als Arbeitszeit zu werten. Geschehe dies in der Freizeit, könne das mit den im Arbeitszeitgesetz vorgeschriebenen und für die Erholung wichtigen Ruhezeiten, die grundsätzlich elf Stunden ohne Unterbrechung betragen, kollidieren (Carstensen 2015, 189). Ohne Frage ermögliche der Einsatz von mobilen (eigenen) Geräten auch grössere Autonomie — wie von Franzi geschildert, wenn sie es für wichtig erachtet, abends von zu Hause eine Nachricht zu verfassen (vgl. Carstensen 2015, 188) oder bringe Informiertheit ein entlastendes Gefühl — wie von Franzi geschildert, wenn sie die Information erhält, dass eine Person sich verspätet (vgl. Carstensen 2015, 189). Jedoch birgt die Technik — in Verbindung mit in einem Wechselverhältnis stehenden gesellschaftlichen Verhältnissen — auch ein Belastungspotenzial. Laut Carstensen stehen «psychische Belastungen, Stress und Burn-Out zweifelsohne im Zusammenhang mit den gewandelten Arbeitsbedingungen» (Carstensen 2015, 187).

Interessant ist, dass Franzi kein Problembewusstsein dafür bzw. für die Problemursache hat. Sie hat zwar gemeinsam mit ihrem Team Strategien entwickelt, um die Verflechtungen gering zu halten, scheint aber die Nutzung privater Handys und privater Accounts nicht als Problemursache wahrzunehmen. Dörr und Müller bestätigen zwar, dass das Nähe-Distanz-Empfinden selbst subjektiv, interpretierbar und veränderbar ist (Dörr und Müller 2007, 7), jedoch dient Subjektivität nur bedingt als Erklärung. Ein reflektierender Blick aus einer Metaebene inklusive einer systematischen Ursachenanalyse könnte leicht Klarheit schaffen und eine Lösung, die an den Problemursachen ansetzt, eröffnen.

Eine Lösung wäre, die Träger an ihre Verantwortung zu erinnern und die Durchsetzung einer obligatorischen Bereitstellung von Diensthandys, wie es bei Erik bereits der Fall ist. Eine zweite Lösung, um die Vermischung von beruflichen und privaten Anteilen zu verringern, und die weniger Kooperation und Einsicht der Träger voraussetzt, ist die Nutzung eines WhatsApp-Business-Accounts. Dieser bietet die Möglichkeit einen Account mittels Festnetznummer einzurichten; eine extra Mobilnummer/SIM-Karte ist nicht nötig. Die Nachrichten können auf der Desktopversion von WhatsApp oder auf einem Handy mit Internetverbindung bearbeitet werden. Als besonderer Vorteil, angesichts der o.g. Problematik, erscheint die Möglichkeit, zu bestimmten Zeiten automatisierte Antwortnachrichten einzurichten. Eine dritte Lösung, die ganz auf dem Engagement der pädagogischen Fachkräfte fusst, ist die private Anschaffung eines Zweithandys mit neuer, eigener SIM-Karte. Mit diesem kann ebenso verfahren werden, wie Franzi es im Falle von Facebook schilderte, dass man es in der freien Zeit lediglich anschaltet, wenn man selbstständig entschieden hat und es für notwendig hält, eine Aufgabe in der privaten Zeit zu erledigen. Diese technischen Lösungen, die an der Problemursache für die Verflechtungen ansetzen, können den pädagogischen Fachkräften wieder zu mehr Autonomie und Abgrenzung in ihrer privaten Zeit und zur Reduktion von Belastungen führen.

7 Handlungsprämissen und Diskussion zu deren  Rahmenbedingungen

Aus den beschriebenen Strategien der pädagogischen Fachkräfte sollen nun in einem ersten Schritt systematisch zusammengefasst sechs Handlungsprämissen formuliert werden, bevor abschliessend diskutiert wird, welche strukturellen Rahmenbedingungen notwendig sind, diese zu befördern.

Paper_6,_Abb._3_.png

Die folgenden Handlungsprämissen sind nicht als eine Auflistung zu verstehen, der es um Vollständigkeit geht oder die eine erfolgreiche Nutzung garantiert. Vielmehr sind sie Leitlinien, die sich in der oben geschilderten Praxis teamübergreifend und in verschiedenen JFE bewährt haben und somit ein weitgehend anwendbares, solides Fundament für Strategien zur Nutzung von SMP in der OKJA darstellen.

Wie deutlich wurde, führen die Nutzung privater Mobilgeräte und privater Accounts auf SMP schleichend zu einer Verflechtung von beruflichen mit privaten Anteilen. Bislang sind jedoch die meisten pädagogischen Fachkräfte auf sich gestellt, wenn es darum geht, die SMP in den beruflichen Alltag zu integrieren und Lösungen bei damit auftretenden Problemen zu finden. Durch Teamabsprachen versuchen die pädagogischen Fachkräfte ihr Handeln professionell zu gestalten. Der Rückhalt im Team und die dort entwickelten Strategien stellen eine wichtige Ressource in der alltäglichen, professionellen Nutzung von SMP durch die pädagogischen Fachkräfte dar, können aber mitunter nicht die Problemursachen beheben.

Vielmehr wären die Träger hier in der Verantwortung, klare Strukturen und professionelle Rahmenbedingungen zu schaffen. Dies umfasst nicht nur die oben erwähnte Anschaffung von Diensthandys, sondern ebenso auch die Entwicklung einer so genannten Social-Media-Policy. Eine solche kann den pädagogischen Fachkräften die nötige Sicherheit geben, ihre Arbeit in SMP professionell zu gestalten. Mit gutem Beispiel ging hier die AWO (2013) voran, die ein entsprechendes Social-Media-Strategiepapier entwickelt hat. Dieses enthält neben Empfehlungen für den Aufbau einer SMP-Präsenz auch Informationen zu rechtlichen Grundlagen und wertvolle Hinweise zum Krisenmanagement. Aus aktueller Perspektive negativ zu bewerten ist jedoch die Tatsache, dass das Strategiepapier dem Wechsel zwischen diversen SMP nicht gerecht wird. Denn die Empfehlungen der AWO sind nur zum Teil auf Messengerdienste wie WhatsApp sowie die damit einhergehenden, oben aufgezeigten Problematiken anwendbar.

Neben individuellen Strategien in der Nutzung von SMP müssen also auch Strukturen und Rahmenbedingungen stets reflektiert und flexibel angepasst werden. Es ist auch Aufgabe der Träger, und nicht nur der einzelnen pädagogischen Fachkräfte oder den pädagogischen Teams, die fachlich gewollte, klientInnenorientierte SMP-Nutzung professionell zu gestalten.

1  Mishna et al. haben im Rahmen einer qualitativen Studie mit 15 kanadischen SozialarbeiterInnen die Einflüsse der Internetkommunikation auf die traditionelle Face-to-Face-Arbeit untersucht (2012).

Literatur

AWO Bundesverband e.V. 2013. «Social Media Strategiepapier. Leitlinien für die Anwendung von Sozialen Netzwerken für die AWO». https://www.awo-onlineservices.org/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&file=fileadmin/user_upload/redaktionsservice/Leitlinien_und_Handbuecher/AWO%20Bundesverband-Strategiepapier-2013_.pdf&t=1594921935&hash=ccbce0869683aa52abf3f2d40651a07516c737e7

Becker, Leo. 2018. «Entwickler: Facebook kann WhatsApp-Chats einsehen – trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.» heise.de (blog). 13. April 2018. https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Entwickler-Facebook-kann-WhatsApp-Chats-einsehen-trotz-Ende-zu-Ende-Verschluesselung-4023461.html.

Breuer, Franz, Barbara Dieris, und Antje Lettau. 2010. Reflexive Grounded Theory. Eine Einführung für die Forschungspraxis. 2. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Carstensen, Tanja. 2015. «Neue Anforderungen und Belastungen durch digitale und mobileTechnologien». WSI Mitteilungen, Nr. 3: 187–193.

Carstensen, Tanja. 2016. Social Media in der Arbeitswelt: Herausforderungen für Beschäftigte und Mitbestimmung. Bielefeld: Transcript.

DGB-Index Gute Arbeit GmbH, Hrsg. 2012. «Arbeitshetze, Arbeitsintensivierung, Entgrenzung. So beurteilen Beschäftigte die Lage». Alsterpaper. http://index-gute-arbeit.dgb.de/veroeffentlichungen/sonderauswertungen/++co++50d37a22-36a5-11e4-9b0a-52540023ef1a.

Dörr, Margret, und Burkhard Müller, Hrsg. 2007. Nähe und Distanz. Ein Spannungsfeld pädagogischer Professionalität. 2. Weinheim, München: Juventa.

Ebersbach, Anja, Markus Glaser, und Richard Heigl. 2016. Social Web. 3., überarb. Konstanz/München: UVK Verl.-Ges.

eMarketer. o.J. «Number of social media users worldwide from 2010 to 2021 (in billions). In Statista - The Statistics Portal». Statista - The Statistics Portal (blog). o.J. https://www.statista.com/statistics/278414/number-of-worldwide-social-network-users/.

Facebook Inc. o.J. «Number of monthly active WhatsApp users worldwide from April 2013 to December 2017 (in millions)». Statista - The Statistics Portal (blog). o.J. https://www.statista.com/statistics/260819/number-of-monthly-active-whatsapp-users/.

Flick, Uwe. 2011. Triangulation. Eine Einführung: eine Einführung. 3., akt. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Giesecke, Hermann. 1997. Pädagogik als Beruf. Grundformen pädagogischen Handelns. 6. Weinheim, München: Juventa.

Greis, Friedhelm. 2018. «Whatsapp teilt nun massenhaft Nutzerdaten mit Facebook». golem.de (blog). 23. Mai 2018. https://www.golem.de/news/trotz-dsgvo-whatsapp-teilt-nun-massenhaft-nutzerdaten-mit-facebook-1805-134528.html.

Korfmacher, Susanne. 2011. «Online-Jugendarbeit. Ergebnisse der Umfrage zur Nutzung der Möglichkeiten von Web 2.0-Tools durch die Berliner Jugendfreizeiteinrichtungen». 2011. http://jugendnetz-berlin.de/de-wAssets/docs/04jugendarbeit/Studie_Jugendarbeit_Online_Endfassung.pdf

Mishna, Faye, Marion Bogo, Jennifer Root, Jami-Leigh Sawyer, und Mona Khoury-Kassabri. 2012. «It just crept in: The Digital Age and Implications for Social Work Practice». Clinical Social Work Journal 40: 277–286. https://doi.org/DOI: 10.1007/s10615-012-0383-4.

Pfeiffer, Sabine. 2012. «Technologische Grundlagen der Entgrenzung: Chancen und Risiken». In Fehlzeiten-Report 2012, herausgegeben von Bernhard Badura, Antje Ducki, Helmut Schröder, Joachim Klose, und Markus Meyer, 15–21. Berlin, Heidelberg: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-642-29201-9_2.

Statista GmbH. 2014. «Anzahl der aktiven Nutzer von Facebook in Deutschland von Januar 2010 bis Januar 2014». 2014. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/70189/umfrage/nutzer-von-facebook-in-deutschland-seit-2009/

Stix, Daniela Cornelia. 2016. «Mehr als Öffentlichkeitsarbeit – außerschulische Jugendarbeit in Sozialen Onlinenetzwerken». Der pädagogische Blick 23 (3/2015).

Stix, Daniela Cornelia. 2018. «Soziale Onlinenetzwerke als pädagogische Handlungsräume. Fallbeispiele der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zur professionellen Nutzung von Sozialen Onlinenetzwerken. Sozial Extra 42 (3/2018): 12–15. https://doi.org/10.1007/s12054-018-0044-0.

Strauss, Anselm, und Juliet Corbin. 1996. Grounded Theory: Grundlagen qualitativer Sozialforschung: Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Weinheim: Beltz.