Zur Relevanz informatischer Bildung in der Schule für den Erwerb computer- und informationsbezogener Kompetenzen als Teilaspekt von Medienbildung. Ergebnisse für Deutschland und die Schweiz im internationalen Vergleich
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Schlagworte

ICILS
Medienbildung
informatische Bildung
Informatikunterricht

Zitationsvorschlag

Eickelmann, Birgit, und Kerstin Drossel. 2016. „Zur Relevanz Informatischer Bildung in Der Schule für Den Erwerb Computer- Und Informationsbezogener Kompetenzen Als Teilaspekt Von Medienbildung. Ergebnisse für Deutschland Und Die Schweiz Im Internationalen Vergleich“. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 25 (Computer Science Education): 80-108. https://doi.org/10.21240/mpaed/25/2016.10.29.X.

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Copyright (c) 2016 Birgit Eickelmann, Kerstin Drossel

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Abstract

Bisher liegen kaum empirische Studien vor, die das Verhältnis zwischen Medienbildung und informatischer Bildung untersuchen. Auf der Datengrundlage der Schulleistungsstudie ICILS 2013 (International Computer and Information Literacy Study), die erstmals international vergleichend computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern in weltweit 21 Bildungssystemen untersucht hat, beleuchtet der vorliegende Beitrag die vorgenannte Schnittstelle in Deutschland und in der Schweiz. Daran anknüpfend, dass die in der Studie mit computerbasierten Tests erfassten Kompetenzen einerseits als fächerübergreifende Schlüsselkompetenzen konzipiert sind, ihnen aber andererseits vielfach eine Affinität zu informatischer Bildung zugeschrieben wird, werden deskriptive und regressionsanalytische Sekundäranalysen präsentiert. Es zeigt sich für beide Länder, dass Schülerinnen und Schüler, die das Fach Informatik belegen, im Mittel deutlich geringere computer- und informationsbezogene Kompetenzen erreichen als die gleichaltrige Gruppe, die das Fach nicht belegt. Nutzen die Jugendlichen, die Informatik belegen, allerdings einen Computer im Informatikunterricht (oder einem Fach zur informatischen Bildung), schneiden sie im Mittel besser ab. Diese Befundlage bleibt bestehen, wenn man die Angaben der Jugendlichen hinsichtlich der in der Schule erlernten computerbezogenen Fähigkeiten sowie ihre Motivation und Einstellungen zur Computernutzung hinzuzieht und auch für das Geschlecht der Jugendlichen sowie für das kulturelle Kapital der Familien kontrolliert.
https://doi.org/10.21240/mpaed/25/2016.10.29.X

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